Industrieproduktion
Auch Exporte gingen zurück
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Das geht aus den detaillierten Angaben des Zentralamtes für Statistik (KSH) zur Entwicklung der Industrieproduktion im letzten Monat des alten Jahres hervor. Das KSH bestätigte wie gewohnt die erste Schätzung, wonach der Ausstoß der Industrie im Dezember das Basisniveau aus dem Jahre 2022 um 13,7%, nach Arbeitstagen bereinigt immer noch um 8,7% verfehlte. Saisonal bereinigt sank die Produktion gegenüber dem November um 0,3%.
Ein schwarzer Monat
Die Exporte fielen im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 12%, die Produktion des verarbeitenden Gewerbes um 12,5%, des Energiesektors um 25%, der Inlandsabsatz des verarbeitenden Gewerbes aber nur um 2,2% zurück. Ein weiteres Indiz, was für ein schwarzer Monat der Dezember für das verarbeitende Gewerbe war: Der Exportanteil am Gesamtabsatz, der sich gewöhnlich um 72% bewegt, fiel erstmals unter 70%.
Die Produktion sank im Fahrzeugbau um 9%, bei Batterien und Elektromotoren insgesamt um 23%, darunter im letzteren Teilsegment aber gleich um 40%. Die Herstellung von elektronischen Bauteilen und Halbleitern brach um 28% ein, aber wenigstens wurde mehr Haushaltselektronik produziert (+12%). Die Nahrungsmittelindustrie verlor ein Zehntel ihres Volumens, vornehmlich bei Obst- und Gemüse-Konserven (-27%) sowie in der Fleischverarbeitung (-9,5%). Die Kunststoffindustrie brach um ein Fünftel ein, die Metallverarbeitung um ein Zehntel.
Ein Volumen von 135 Mrd. Euro
Im Gesamtjahr 2023 sank die Industrieproduktion um 5,5%. Das verarbeitende Gewerbe erschuf Produktionswerte um 52.000 Mrd. Forint (135 Mrd. Euro). Die Reifen- und Kunststoffindustrie fiel um 18,5% zurück, die Fahrzeugindustrie konnte um 8,5% wachsen. Die Industrieexporte sanken um 3,2%, der Inlandsabsatz brach um 14,8% ein. Im Regionalvergleich konnte die Produktion nur in der Agglomeration von Budapest zulegen (+4%), in Nordungarn sackte diese aber gleich um 12% ab. Der Auftragsbestand des verarbeitenden Gewerbes verfehlte Ende Dezember den Basiswert vom Vorjahr um 14%.
Wir lesen ja hier immer wieder negative Kommentare zur Wirtschaft in Deutschland (auch von mir). Hier mal etwas Positives. Laut Informationen aus Tokio hat Deutschland Japan als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt abgelöst (nach den USA und China) und das trotz eines japanischen Wachstums von 1,9 % im Jahr 2023 und trotz einer deutlich geringeren Bevölkerungszahl. Japans BIP lag mit 4,2 Billionen Dollar unter dem Deutschlands mit 4,5 Billionen Dollar. Der Grund dafür liegt vermutlich in den starken Wertverlusten des Yens im 4. Quartal.
Was ist noch erwähnenswert?
+GB befindet sich in einer Rezession.
+Die Zinswende hat der Commerzbank im Jahr 2023 zu einem Rekordgewinn verholfen.
+Trotz Auftrags- und Produktionsflaute hat die deutsche Industrie ihre Belegschaft aufgestockt.
+Continental und Cisco streichen mehrere Tausend Stellen.
+Der Schweizer Personalvermittler Adecco will 2024 “Geflüchtete” in 85.000 Stellen und in 1.700 Weiterbildungsmöglichkeiten vermitteln.