Einzelhandel
Apotheken im Plus
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Im I. Halbjahr ging dem Einzelhandel jedoch ein gutes Zehntel an Kaufkraft verloren.
Das Zentralamt für Statistik (KSH) präsentierte die Einzelhandelsdaten für den Monat Juni, die ein wenig Entspannung anzeigen. So verfehlte das Segment das Vorjahresvolumen gemäß Rohdaten noch um 7,8%, korrigiert um den Effekt der Kalendertage um 8,3%. Das klingt erst einmal schlecht, doch im Mai fielen die Vergleichsdaten noch um 4-5 Punkte schlechter aus. Zumal vor einem Monat die Leistung des Handels im Vergleich zum April weiterhin (mit -0,8%) abwärts zeigte. Nun konnte das KSH einen saisonal und nach Kalendertagen bereinigten Volumenanstieg zum Vormonat Mai um 0,7% belegen.
Anzeichen der Erholung
Speziell das Lebensmittelsegment zeigte im sechsten Monat Anzeichen der Erholung: Das vergleichbare Vorjahresniveau wurde noch um 4,8% verfehlt, so „knapp“ wie zuletzt im Januar erlebt. Noch deutlicher verbesserte sich die relative Position im Nonfoodsegment, wo sich der Abstieg auf 4,3% verringerte. In den Apotheken wurde sogar ein Plus verzeichnet, wohingegen die Ungarn weiterhin zweistellig weniger technische Artikel, Industriewaren und Möbel kaufen. An den Tankstellen hält das Leiden der Pächter an; die Verkaufszahlen sind seit dem Ende des Preisdiktats am Nikolaustag im Keller. Der relative Tiefpunkt zum Vorjahr wurde im März bei -30% verzeichnet (allerdings nicht unabhängig von der extrem hohen Basis aus 2022), seither hat sich das Minus um ein Viertel „stabilisiert“.
Nicht nur Ungarn leidet
Im Juni setzte die Branche zu laufenden Preisen 1.560 Mrd. Forint um, die im I. Halbjahr unterm Strich das vergleichbare Vorjahresvolumen um 10,3% verfehlte. Dabei hält sich das Lebensmittelsegment mit einem Abstieg um 7,5% noch immer am besten, gemessen an -8% im Nonfoodsegment und -22% im Kraftstoffhandel.
In der EU lag das Einzelhandelsvolumen im Juni noch um 1,6% unter Vorjahresniveau. Dabei litt die Branche in Slowenien und Estland noch härter als in Ungarn, und auch in Tschechien und der Slowakei spielen sich ähnliche Dramen in den Läden ab. Im Ostteil der EU wächst der Einzelhandel einzig in Bulgarien und Rumänien, Polen liegt ähnlich wie Deutschland noch mit rund 2% im Minus, Österreich sogar mit 3%.