IWF
„Angemessen reagiert“
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Das Finanzressort verwies nach dem Abschluss der zehntägigen Konsultationen der IWF-Delegation darauf, dass die Organisation Ungarn mit ca. 5% für 2022 ein besonders dynamisches Wirtschaftswachstum zutraut, während die Inflation bis Ende 2023 in den einstelligen Bereich zurückkehren dürfte. Dank eines im kommenden Jahr (von für 2022 angestrebten 6,1%) auf 3,5% sinkenden Defizits wird das Land den Schuldenabbau ungeachtet der steigenden Zinslasten fortsetzen können. Gleichzeitig sieht der IWF Risiken und erkennt die Schwierigkeiten des Landes bei der Reduzierung der Abhängigkeit vom russischen Gas an.
Der Ungarischen Nationalbank (MNB) bescheinigte die Delegation eine angemessene Reaktion der Geldpolitik auf die steigende Inflation. Laut IWF trugen zu den ausufernden Preisen im Verlauf der Wiederherstellung der wirtschaftlichen Aktivitäten nach der Corona-Pandemie die Störungen in den globalen Lieferketten, die steigenden Energie- und Rohstoffpreise, der Ukraine-Krieg und die Dürre bei, angeheizt durch eine starke Inlandsnachfrage. Die MNB reagierte hierauf seit dem Juni 2021 mit Zinserhöhungen und eingeengter Liquidität. Diese strenge Geldpolitik müsse Bestand haben, solange der Inflationsdruck nicht eindeutig und nachhaltig nachlässt. Der IWF rät zu einer Überprüfung der Preisdeckelungen, auch bei den Energiepreisen, um einen sparsameren Umgang mit den Ressourcen zu erreichen und die Importe zu verringern.