Erneuerbare Energien
Alternativen mit Obergrenzen
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Attila Chikán jr. sagte am Montag im Podcast „Blauer Planet“ von Ex-Staatspräsident János Áder, fossile Energieträger würden bis ans Ende der 2040er Jahre benötigt, die Nuklearenergie noch darüber hinaus. Chikán sieht das Zurückdrängen der fossilen Energieträger als die wichtigste Aufgabe im Klimaschutz der nächsten 10-20 Jahre an. Die erneuerbaren könnten gemeinsam mit der Nuklearenergie den ökologischen Fußabdruck des Menschen radikal senken.
Verzicht auf Erdgas nicht machbar
Ein Verzicht auf Erdgas sei in den nächsten zwei Jahrzehnten aber ganz sicher nicht möglich, weil nur damit eine flexible, wetterunabhängige Energieerzeugung gewährleistet werden kann. Der Energieexperte zeigte sich zuversichtlich, dass bis 2035 auch 12.000 MW Solarenergie reibungslos in den Energieverbund integriert werden können, so wie das mit annähernd 6.000 MW in den letzten Monaten geschehen sei. Dessen ungeachtet bleibe eine „Obergrenze“, denn die Zeitspannen ohne Sonne müssten mittels anderer Kraftwerke oder Speicher überbrückt werden.
Kein „Wald von Windparks“
Áder betonte zum Streitthema Windenergie, Ungarn wolle den vorhandenen Park an Windkraftanlagen modernisieren, aber ganz sicher keinen „Wald von Windparks“ errichten. Neben Sonne und Wind wolle sich das Land deshalb auch in Zukunft auf das AKW Paks sowie auf Erdgas stützen. Um das russische Gas abzulösen, sieht Chikán drei Möglichkeiten: weniger Verbrauch, Diversifizierung der Bezugsquellen und technologische Alternativen wie Biogas. Das aus letzterem gewonnene Biomethan könne in weitaus größeren Mengen erzeugt werden, allerdings zu einem deutlich höheren Preis.
Hoffentlich wird für die Windräder kein Wald abgeholzt wie in Deutschland. Aber die Autobatterien sind bestimmt nirgendwo umweltfreundlich, sie brauchen doch wohl überall das gleiche Material?
Es sollen (zunächst) gar keine neuen Windräder gebaut werden, allein der technologische Fortschritt erlaubt durch Umrüstung der bestehenden Anlagen verdreifachte Kapazitäten.