Foto: MTI/ Csaba Bús

Kecskemét

Agrarstadt war einmal

Die Tiefebene erlebt das größte Eisenbahnprojekt der letzten einhundert Jahre.

Diese Zusage gab der Verkehrsminister am Donnerstag in Kecskemét. János Lázár kündigte die Investition von rund 600 Mrd. Forint in die Modernisierung der Eisenbahnlinie Szeged-Budapest über Kecskemét und Cegléd an. Das Projekt solle in den nächsten zwei Jahren über die Bühne gehen.

Aus dem Nichts entstanden

Der Minister meinte einigermaßen großspurig, der Fidesz habe dafür gesorgt, dass Kecskemét von einer Agrar- zu einer Industriestadt wurde. Das „größte Zentrum der Automobilindustrie“ in Ungarn, das „praktisch aus dem Nichts entstand“, sei freilich vor allem das Verdienst von OB Klaudia Szemerey-Pataki und ihrem Team. Auch weil nun ein nächstes Großprojekt der Automobilindustrie in Szeged folgt (BYD) und um die Zuliefererindustrien dieser Zentren mit dem ebenso gewichtigen Standort Debrecen (BMW, CATL) zu verbinden, sollen die Bahnlinien zwischen Szeged und Kiskunfélegyháza bzw. weiter bis nach Cegléd teilweise vollkommen erneuert werden. Dabei habe man auch die Mobilität der Arbeitskräfte im Hinterkopf, ganz zu schweigen von der Bahnlogistik zur Auslieferung der Produkte nach Westeuropa.

Intermodaler Bahnhof

In Richtung Budapest werde die Bahnstrecke zunächst zwischen Kecskemét und Dabas, später dann weiter nördlich modernisiert. Lázár bekräftigte, dass Ungarn für diese Projekte einen Großkredit (bei der EIB) aufnehmen will. Parallel will die MÁV aus eigenen Mitteln den Hauptbahnhof Kecskemét zu einem intermodalen Verkehrsknotenpunkt ausbauen.

Der letzte Abschnitt der Schnellstraße M44 auf 30 km werde im Frühjahr 2025 übergeben. Damit werden die Autobahn M5 und Kecskemét an Békéscsaba im Südosten angebunden. Das Mercedes-Werk soll zusätzliche Anbindungen u. a. an die Hauptstraße 5 erhalten. Für den Arbeitskräftenachwuchs wird das Projekt am Technikum „Elek Kada“ des Berufsausbildungszentrums von Kecskemét in der ehemaligen Rudolf-Kaserne mit einem Investitionsaufwand von 12 Mrd. Forint beendet, versprach der Minister.

300.000 Pendler täglich

Die Oberbürgermeisterin verwies auf die stürmische Entwicklung der Stadt Kecskemét in den letzten 15 Jahren. Heute pendeln 300.000 Menschen täglich in die Stadt, doppelt so viele wie einst. Im Ballungsraum der Stadt leben mittlerweile 400.-500.000 Menschen. Kecskemét habe in dieser Zeit an privaten und öffentlichen Investitionen rund 1.500 Mrd. Forint absorbiert, sagte Szemerey-Pataki.

Schreibe einen Kommentar

Weitere Artikel