Wirtschaftsminister Márton Nagy: „Mit den Preisstopps haben wir in der Tat die Inflation gedrückt.“ Fotos: Árpád Földházi

Interview mit Wirtschaftsminister Márton Nagy

2024 folgt die nächste Hochkonjunktur

So schnell wie sie kam, wird die Inflation auch wieder verschwinden. Das meint zumindest Wirtschaftsminister Márton Nagy, der im Gespräch verrät, ob die Orbán-Regierung weiter zum Forint hält, wie lange die Preisdeckelungen noch Bestand haben und warum der Staat den Vodafone-Deal machte.

In der Europäischen Union ist die Inflationsrate nirgendwo so hoch wie in Ungarn, bei der Lebensmittel-Inflation ordnet die Weltbank das Land global auf Platz 10 ein. Wer ist schuld an dieser Entwicklung?

Der beschleunigte Anstieg der Verbraucherpreise kann nicht losgelöst von Krieg und verfehlten Sanktionen betrachtet werden. Es ist zwar richtig, dass die Inflation bereits 2021 im Zuge des Neuanlaufs der Wirtschaft nach überstandener Corona-Krise zu steigen begann, als immer mehr Schranken auf der Angebotsseite fielen, während gleichzeitig die Nachfrage erstarkte. Mit dieser nachfragestimulierten Inflation hätten wir im Rahmen des sogenannten Zyklen-Managements aber gut umgehen können. Die mit dem Ukraine-Krieg ausgelöste europäische Energiekrise sorgte jedoch für einen heftigen Angebotsschock, die Natur der Inflation änderte sich von Grund auf. Das Ausmaß der Preissteigerungen beeinflussen derzeit maßgeblich globale Faktoren, in erster Linie die Entwicklung der Energiepreise. Unter den internen Gründen steht die Kursschwäche des Forint im Vordergrund, gefolgt von Steuererhöhungen und der Lohnspirale. Es mag Sie überraschen, aber ich sage Ihnen: So schnell wie sie kam, wird die Inflation auch wieder verschwinden.

Wann erreichen wir den Scheitelpunkt?

Im Dezember waren es 24,5 Prozent, das Ende der Preisdeckelung an den Tankstellen wird die Inflation im Januar nochmals um 0,5 Prozentpunkte anheben. Damit steigt die Inflationsrate knapp über 25 Prozent, aber von dort kommt es ab Februar zu einer drastischen Wende. Der Gaspreis an den europäischen Börsen bewegt sich derzeit um 60 Euro, der Strompreis um 100 Euro, der Ölpreis der Sorte Brent um 85 Dollar, ganz zu schweigen von weniger als 40 Dollar für Ural-Öl. Die Frachtkosten fallen rasant, die Warenmenge steigt, während sich die Nachfrage anpasst. Weil die Zeichen jetzt eher wieder so stehen, dass sich ein Überangebot herausbildet, dürfte die Inflation bis zum Jahresende in den einstelligen Bereich zurückkehren. Diese auch von der Regierung definierte Zielvorgabe betrachtet der Markt mittlerweile als realistisch. Global betrachtet bringt die Neuöffnung Chinas nach der Corona-Pandemie Risiken mit sich, die für mehr Inflation sorgen, der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hingegen Risiken, die auf die Teuerungsrate drücken.

Wie steht es um die extrem hohen heimischen Lebensmittelpreise?

Auch im Falle der Lebensmittel-Inflation rechnen wir im Februar oder März mit einem Ende des Aufwärtstrends. Aus diesem Blickwinkel betrachtet erweist es sich als ausgesprochener Vorteil, dass die Nahrungsmittelindustrie zu viele Güter erzeugt, ob bei Milch, Hühnern, Schweinen oder Getreide. Obendrein wird sich die extreme Dürre von 2022 wohl kaum wiederholen. Mit anderen Worten erstarkt auch hier das Angebot, während die Nachfrage nachlässt. Ich bin optimistisch, dass die „Risiken“ hier stark nach unten zeigen.

Immer mehr Experten raten zu einem Abschied von den Preisdeckelungen für Grundnahrungsmittel. Das wird vor allem mit den in der Folge entstandenen Mangelerscheinungen erklärt. Wie lange lässt sich dieses Preisdiktat noch aufrechterhalten?

Das ist ein Irrtum, denn in den meisten Läden kann keine Rede von Engpässen sein. Die Ware wird ganz einfach im Lager zurückgehalten; hier wird großteils ein künstlicher Mangel heraufbeschworen.

Was meinen Sie damit?

Natürlich möchte kein Einzelhändler die Verluste einstecken. Das kann ich verstehen. Das alles geschieht im Zeichen des Kampfes gegen die Inflation, in dem auch die Banken und die MOL-Gruppe große Opfer erbringen. Sollte das besagte Drehbuch mit einer rasant sinkenden Inflation bis April eintreten, bestehen gute Chancen, dass diese Maßnahme des Preisstopps nicht länger aufrechterhalten werden muss. Sie hat sich als effizient erwiesen, um einen vorübergehenden Preisanstieg abzufedern. Mit dieser Preisdeckelung und mit unserer Politik der gesenkten Energiekosten schützen wir vor allem jene Schichten, die am meisten unter den Folgen der Sanktionen zu leiden haben, also Bürger mit geringen Einkommen, Rentner und die Familien.

Es gab Hinweise, die Preisdeckelungen würden die Inflation auf paradoxe Weise sogar noch anheizen.

Das ist falsch. Es wird unterstellt, die Einzelhändler hätten die Einnahmenausfälle infolge der Preisstopps durch Preiserhöhungen bei Substitutionsprodukten vollständig zu kompensieren vermocht. Das würde bedeuten, dass alle ihre Gewinne auf dem vorherigen Niveau gehalten hätten. In Wirklichkeit sind die Händler froh, wenn sie eine schwarze Null halten, wahrscheinlicher sind massive Verluste. Nach unseren Kalkulationen können die Händler die Ausfälle bestenfalls zu 60-70 Prozent kompensieren, dank der Preisstopps haben wir also tatsächlich die Inflation gedrückt. Die Notenbank hat in einer Studie hundert Prozent unterstellt, was unsere Analysen und Erhebungen aber nicht bestätigen.

Apropos MNB: Man hört, die Regierung erwarte von den Währungshütern Zinssenkungen, weil das derzeitige, sehr hohe Zinsniveau durch nichts gerechtfertigt sei. Wie kommen Sie darauf?

Die Regierung respektiert die Unabhängigkeit der Nationalbank, aber man muss doch sehen, dass wir mit einem effektiven Zinsniveau von 18 Prozent auch global vorne mitmischen. Nur Länder wie die im Krieg stehende Ukraine oder Ghana, der Sudan, Venezuela, Argentinien und Simbabwe liegen noch vor uns. Dabei können diese Staaten in Sachen Finanzstabilität und Wirtschaft bei weitem nicht in einem Atemzug mit Ungarn genannt werden. Zinsen haben zwei Funktionen: Sie können die Inflation und die Preisstabilität steuern beziehungsweise die Stabilität der Währung gewährleisten. Während das hohe Zinsniveau die Inflation erst in vier bis sechs Quartalen drückt, nimmt es auf den Wechselkurs des Forint unverzüglich Einfluss. Bei einer Rückkehr zur einstelligen Inflation am Jahresende winken den Anlegern aktuell Realzinsen von mehr als 5 Prozent, während wir mit einem Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent kalkulieren. Das ist nicht zu rechtfertigen!

Aber da wäre noch die Stabilität des Forint…

Das vergangene Jahr war für die Notenbank in dieser Hinsicht sehr lehrreich; ihre Behutsamkeit ist insofern verständlich.

Ich sage aber grundsätzlich, dass wir den Märkten ex ante erklären müssen, was wir warum tun. Wenn wir uns daran halten, besteht kein Hindernis mehr für den Beginn vorsichtiger Zinssenkungen. Die Ertragskurve am Markt zeigt für die nächsten dreißig Tage eine Zinssenkung um 50 Basispunkte an, und bis zum Jahresende eine Rückkehr zum einstelligen Leitzins. Wenn die MNB also nur dem Markt folgt, wird der Forint darauf nicht reagieren, weil diese Zinssenkungen bereits einkalkuliert sind.

Der Währungsrat hat mitgeteilt, Zinssenkungen werde es nicht geben, solange sich die Risikobewertung des Landes nicht trendmäßig verbessert.

Diese Formulierung ist nicht neu, die Frage ist, wann das der Fall sein soll. Die Energiepreise sinken, der Dollar gibt nach, was die Finanzierung der aufstrebenden Märkte erleichtert. Derweil haben wir uns mit Brüssel hinsichtlich der EU-Gelder verständigt und eine erfolgreiche Devisenanleihe begeben, die eine verbesserte Risikobewertung und Vertrauen der Märkte in die ungarische Wirtschaft zeigt. Unsere Devisen- und Goldreserven lagen noch nie so hoch (Ende Januar bei 42 Mrd. Euro), während die Importe wegen der sinkenden Energiepreise zurückgehen. Der Kurs des Forint hat sich stabilisiert, die Sozialpartner haben sich auf eine Anhebung des Mindestlohns um 16 Prozent und des garantierten Lohnminimums für Fachkräfte um 14 Prozent verständigt, und wir verfügen über einen verabschiedeten Haushaltsplan für 2023. In diesem Jahr werden wir das Budgetdefizit weiter von 4,9 auf 3,9 Prozent am BIP senken, und das bei weiterhin hohen Energiepreisen und einer gedämpften Konjunktur. Die Staatsschulden werden wir gemessen am Bruttoinlands­produkt weiter von 73,5 auf 69,7 Prozent senken. Derweil steigt das Defizit in anderen europäischen Ländern, so in Deutschland, Frankreich und Polen. Obendrein konnten wir unsere Bonität bei allen drei großen Ratingagenturen bewahren. Alles in allem hat sich unsere Risikobewertung deutlich verbessert, die Volatilität ist gesunken. Was aber das Wort „trendmäßig“ zu bedeuten hat, muss die MNB entscheiden.

Der effektive Zinssatz steht vorläufig bei 18 Prozent. Was ist Ihr Problem damit?

Die drastische Zinserhöhung war die Reaktion der Notenbank auf einen Angebotsschock. Die Energiekrise betrifft jedoch die gesamte EU, die EZB hält ihren Leitzins aber unter 3 Prozent, außerhalb der Eurozone sind es in Tschechien, Polen und Rumänien immerhin weniger als 8 Prozent. Unsere Zinspolitik wirkt als Wachstumsbremse und wird Opfer in der Realwirtschaft verursachen, erst recht, wenn der Kreditmarkt austrocknet.

Was ist der Regierung wichtiger: die Inflation zu brechen oder eine Rezession zu vermeiden?

Beides ist genauso wichtig. Wir tun alles, damit unsere Wirtschaft auch in diesem Jahr wieder um rund 1,5 Prozent wachsen kann. Das ist zwar weniger, als die 2022 erreichten 4,5 Prozent. Aber indem wir die Null vermeiden, schaffen wir die Voraussetzungen, um ab 2024 wieder um mehr als 4 Prozent zu wachsen. Wir unterstützen die Unternehmen mit Zinszuschüssen auf ihre Kredite, mit neuen Kapitalfonds und über die Entwicklungsbanken, mit bis zu 3.000 Mrd. Forint. Die Preise wieder zu stabilisieren läuft dem nicht zuwider.

MÁRTON NAGY wurde 1976 in Szolnok geboren, ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Schon während seines Wirtschaftsstudiums in Budapest arbeitete er als Analyst bei der staatlichen Schuldenzentrale, ab 2000 war er Chef­analyst der ING-Vermögensverwaltung in Ungarn. Zwei Jahre später schloss er sich dem fachlichen Stab der Ungarischen Nationalbank (MNB) an, wo er 2013 zum Direktor für Finanzstabilität und Kreditstimulierung aufstieg. Seit 2015 war er Vizepräsident der MNB und Mitglied im Währungsrat. Parallel bekleidete er bis 2017 die Position als Präsident der Budapester Wertpapierbörse (BÉT). Im Jahre 2020 wurde er Chefberater des Ministerpräsidenten für Wirtschaftsbelange und mit den Parlamentswahlen von 2022 zum Wirtschaftsminister der fünften Orbán-Regierung bestellt.

Andere halten diese 1,5 Prozent für übertrieben optimistisch.

Das sind sie nicht. Die Analysten heben ihre Prognosen schrittweise an, schon allein dank der sinkenden Energiepreise. Bei Exporten und Investitionen werden wir stark abschneiden, die Industrie zeigt sich ausgesprochen widerstandsfähig, der Tourismus erholt sich besser als erwartet und die Landwirtschaft wird nach der schweren Dürre von 2022 einen wahren Sprung ausführen. Der Arbeitsmarkt bleibt angespannt, so dass eigentlich nur der Privatverbrauch als Wachstumsbremse wirken wird.

Die Armageddon-Ökonomen klagen wegen des Zwillingsdefizits, das Gleichgewicht sei erschüttert, die Inflation galoppiere, beinahe wie in Argentinien. Dabei wurde all das nahezu ausschließlich durch die Energiepreise verursacht, die uns nach 7 Mrd. Euro in 2021 im vorigen Jahr 17 Mrd. Euro kosteten und die auch in diesem Jahr wohl wieder mit 12 Mrd. Euro zu Buche schlagen werden. Ohne die Energierechnung wäre die Handelsbilanz positiv, ebenso wie das Budget. Sehen so die Finanzen eines Staates aus, der über seine Verhältnisse lebt und die Wirtschaft überhitzt? Wer solche Kritiken formuliert, verkennt die Natur dieser Krise.

Sie sprachen das Budget an, dessen überarbeitete Version für 2023 nur noch auf die Zustimmung des Parlaments wartet. Bleibt die Regierung dabei, in diesem volatilen Umfeld den Haushaltsplan für 2024 auch wieder bereits im Sommer zu verabschieden?

Es gibt keinen Grund, daran etwas zu ändern. Die frühe Planung ist ein Stabilitätsanker für Investoren, Unternehmen und das Land, ein Kompass, was wir in der Wirtschaft vorhaben. Es geht uns um das Prinzip der Berechenbarkeit. Der Ukraine-Krieg hat die makroökonomischen Rahmenbedingungen grundlegend verändert, was auch uns eine Neuplanung abverlangte. Dennoch halten wir an den Grundpfeilern fest; an der Betonung hat sich nichts geändert. Neben der Politik der gesenkten Energiekosten, der Unterstützung der Familien und der Modernisierung der Armee hat allein die Stimulierung und Stärkung der Wirtschaft infolge der Energiekrise ein größeres Gewicht erlangt.

Der Staat hilft den Firmen, ihre Energierechnungen zu begleichen, und finanziert Investitionen in mehr Energieeffizienz, um die Energieintensität zu reduzieren. Wir setzen auf eine Reindustrialisierung, die aber unbedingt parallel zur Digitalisierung verlaufen muss. Diese sogenannte Zwillingstransformation wird sehr viel Zeit und Geld kosten, und wir müssen aufpassen, dass die USA und Asien uns nicht abhängen.

Das ist eine Aufgabe für ganz Europa, aber bleiben wir bei der eigenen Industriepolitik. Ist es nicht zu ehrgeizig formuliert, eine lokale Ausnahme bilden zu wollen?

Ungarns Wirtschaft ist nun einmal auf Investitionen und Exporte angewiesen. Dazu müssen wir die strategischen Wirtschaftszweige definieren. Neben der Automobilindustrie einschließlich Batteriefabriken sollten wir auf kreative Branchen setzen. Der Zustrom von 10 Mrd. Euro an Auslandsinvestitionen pro Jahr könnte noch zunehmen, wobei wir uns dem erstarkenden Protektionismus stellen müssen. Mehr Investitionen gehen mit einem wachsenden Bedarf an Energie und Arbeitskräften einher.

Das ist ja alles gut und schön, aber der „lokalen Sonderstellung“ helfen die Übergewinnsteuern wohl eher nicht.

Und ob! Für eine Volkswirtschaft sind nicht nur gesunde Unternehmen, sondern ebenso gesunde private Haushalte und Familien von Bedeutung, die vor brutalen Preisschocks geschützt werden müssen. Mit der Übergewinnsteuer von 1.000-1.100 Mrd. Forint finanzieren wir über zwei Jahre die Politik der gesenkten Energiekosten, also die wichtigste Preisdeckelung. Die Wirtschaftsakteure der betroffenen Sektoren haben verstanden, dass sie zu den Kosten der Haushalte beitragen müssen. 2024 werden wir hoffentlich anfangen können, diese Sondersteuern zu beenden.

Wenn das Geld so knapp ist, warum müssen wir dann die ungarische Vodafone aufkaufen?

Seit der Systemwende ist unsere eigene Wirtschaft erstarkt, die selber im Ausland investiert oder halt Auslandsinvestoren ihre hiesigen Beteiligungen abkauft. In den strategischen Wirtschaftszweigen steht ein Unternehmen wie Vodafone Magyarország höchstens einmal in zehn Jahren zum Verkauf. Der neue Haupteigentümer 4iG steigt infolgedessen nicht nur zum nationalen, sondern auch zum regionalen Champion auf. Dieses Unternehmen hat nun beste Chancen, sich zu dem Trio OTP-MOL-Richter zu gesellen. Telekommunikation, Digitalisierung und 5G haben große Perspektiven, weshalb hier starke Positionen unserem nationalen Interesse dienen.

„Die Kritiken der Armageddon-Ökonomen verkennen die Natur dieser Krise.“

Hätten wir mit dem Euro nicht noch bessere Perspektiven? Nun ist auch Kroatien Mitglied der Eurozone, immer weniger Länder bleiben draußen.

In Kroatien ist der Fall anders gelagert, dort ist der starke Tourismus ganz auf Euro angelegt. Das Land hatte seinen Wechselkurs schon seit langem stabilisiert und eine eigenständige Geldpolitik aufgegeben; da war die Einführung des Euro nur zu logisch. Der Euro kann zweifellos Stabilität vermitteln, aber auf lange Sicht lohnt er sich nicht für Staaten, die in der wirtschaftlichen Konvergenz zurückgeblieben sind. Wenn unser Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevölkerung in der Kaufkraftparität 90 Prozent des EU-Durchschnitts erreicht, können wir gerne zu diesem Thema zurückkehren. Diese Regierung steht auf dem Standpunkt, dass wir die eigenständige Geldpolitik sowie die eigenständige Finanzaufsicht inmitten des Modernisierungsprozesses nicht aufgeben dürfen. Am Forint festzuhalten ist ein außerordentlich wichtiges Instrument zur Beeinflussung der Wettbewerbsfähigkeit. Im Übrigen kommen wir gut voran, denn wir haben zuletzt 79 Prozent erreicht und nach Griechenland auch Portugal überholt.

Ministerpräsident Viktor Orbán meinte, 2022 war das schwerste Jahr seit der Wende. Wird dieses Jahr nicht noch heftiger?

Ich hoffe doch, dass es 2022 bleibt. Die Gefahren haben zugenommen, aber wenn wir sehen, was auf uns zukommt, können wir uns dem anpassen. Das war im vergangenen Jahr praktisch unmöglich, als eine unangenehme Überraschung auf die andere folgte und wir ständig Ad-hoc-Maßnahmen treffen mussten. In diesem Jahr ist es denkbar, dass eher angenehme Überraschungen auf uns warten. So könnte die Inflation niedriger und das Wachstum höher als prognostiziert ausfallen. Es bestehen gute Aussichten, dass wir am Jahresende sagen können: Wir haben die Rezessionsgefahr überwunden und stehen 2024 vor einer neuen Hochkonjunktur.

Das hier gekürzt wiedergegebene Interview von Dániel Kacsóh und Laura Szalai erschien ursprünglich Anfang Februar im konservativen Wochenblatt Mandiner.

Aus dem Ungarischen übertragen von Rainer Ackermann.

Ein Gedanke zu “2024 folgt die nächste Hochkonjunktur

  1. Tatsache: Ungarn hat die höchste Inflation in EU, steht an der 26.stelle in EU in der Wirtschaft.
    Es ist KEINE Sanktionsinflation,da Ungarn in Gas/Öl von den EU Sanktionen rausgenommen wurde. In der Slowakei, Tschechien,Slowenien trotz Sanktionen deutlich weniger Inflation, in Frankreich 6,5%..mit Sanktionen..
    Die“ große“ Konjunktur – wenn, wird zuerst in weniger angeschlagenen Ländern kommen.
    Ungarn wird in der Abstiegs/Relegationszone bleiben , wenn andere Länder sich besser oder gleich „entwickeln“!

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