Wirtschaftsorientiert und praxisnah
Zwei Jahre Netzwerk Digital
Das Netzwerk Digital war Anfang 2019 von fünf Wirtschaftsorganisationen deutschsprachiger Länder in Ungarn gegründet worden. Sie wollten für künftige Herausforderungen sensibilisieren, die sich für die Unternehmen aus der Digitalisierung ergeben. Außerdem sollten Plattformen für den Erfahrungsaustausch geschaffen werden. Ziel war und ist es auch, Expertenwissen und praktische Lösungsansätze zu vermitteln.
Existentielle Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit
Völlig einig waren sich alle Teilnehmer des Jubiläumstreffens, dass Digitalisierung von existentieller Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und der europäischen Volkswirtschaften insgesamt sei. Gabriel A. Brennauer, Geschäftsführer der DUIHK, fügte jedoch klärend hinzu, dass es das Ziel der Initiative sei, „den Unternehmen konkrete Informationen zu bieten, die für den Alltag unserer Firmen nützlich sind.“
Nach vielen Präsenz-Veranstaltungen im Jahr 2019 konnte das Netzwerk jedoch seine Aktivitäten 2020 fast ausschließlich online – also digital fortführen. Marie-Theres Thiell sagte für das Netzwerk: „Obwohl es mit fünf Partnern organisatorisch oft herausfordernd ist, haben wir immer eine gemeinsame Lösung gefunden.“ Selbst im letzten Jahr konnte das Netzwerk weiter wachsen und nützliche digitale Veranstaltungen abhalten. „Ich glaube, der Netzwerk-Gedanke ist in den zwei Jahren sehr gestärkt worden.“
Netzwerk Digital mit prominenter Unterstützung
Wie breit das Interesse an dem Thema ist, zeigt auch die Liste der namhaften Unterstützer der Initiative. Die Botschafter aller drei „D-A-CH“-Länder ließen es sich nicht nehmen, persönlich (besser virtuell-persönlich) zu den Teilnehmern zu sprechen. Österreichs Botschafter Alexander Grubmayr betonte, dass Digitalisierung auch eine der Prioritäten des österreichischen EU-Vorsitzes in der zweiten Hälfte 2018 gewesen sei. In diesem Sinne werde er das Engagement seiner Vorgängerin fortsetzen und das Netzwerk Digital bei seinen Zielsetzungen zu unterstützen. Denn, so der Botschafter: „Netzwerk Digital ist wertvoll und seine Ziele sind praxisrelevant und bedeutend für Budapest und ungarische Wirtschaftskooperationen.“
Auch Deutschlands Botschafter Johannes Haindl wies in seinem Beitrag darauf hin, dass Digitalisierung eines der Mittel sei, „mit dem wir nach der Pandemie die Wirtschaft wieder in Gang bringen können.“
Der Botschafter der Schweiz, Jean-François Paroz, erklärte schließlich, dass Digitalisierung eine Priorität der Schweizer außenpolitischen Strategie bis 2024 sei. „Ich finde Netzwerk Digital eine fantastische Initiative; wir werden das Netzwerk dort, wo möglich, unterstützen und sind sehr froh, dass die Swisscham hier so engagiert ist.“
Neue Fokusthemen
Für das Jahr 2021 kristallisierten sich in dem Online-Gespräch vor allem die Themen e-Government, Online-Rechnungen und e-Health, also die Digitalisierung im Gesundheitswesen heraus. Letzteres z.B. werde laut DWC-Präsident Arne Gobert auch ein Thema einer DWC-Veranstaltung im Rahmen des Netzwerks sein.
Auch für die SwissCham ist e-Health einer der inhaltlichen Schwerpunkte. Daneben sei aber auch das Personalwesen ein permanentes Thema, so Geschäftsführerin Júlia Lipovecz. „In der Zusammenarbeit mit Netzwerk Digital sind uns gerade die Rolle der Personalabteilungen und Schlüsselfragen der digitalen Transformation sehr wichtig.“
Intensivieren will das Netzwerk seine Zusammenarbeit unter anderem mit dem Goethe-Institut Budapest sowie dem Fraunhofer Institut in Österreich. Dieses Institut kooperiert auch eng mit einem anderen Unterstützer des ND, nämlich dem SZTAKI-Institut in Budapest. Weitere Unterstützer sind übrigens mehrere Universitäten und Hochschulen in Budapest. Außerdem das Ministerium für Innovation und Technologie und die ungarische Nationale Plattform „Industrie 4.0“.
Wie stark sich alle Beteiligten für das Thema Digitalisierung engagieren, brachte der Leiter von Advantage Austria, Jürgen Schreder, so zum Ausdruck. „Ich war von der ersten Minute mit Begeisterung dabei.” Die Begeisterung steige mit jeder Veranstaltung. Entsprechend bedankte er sich wie viele andere vor ihm bei den vier Partnern und den Unterstützern für die bisherige sehr intensive und hervorragende Zusammenarbeit.