MVM-Gruppe
Zwei Energiespeicher kombiniert
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Im Gasturbinen-Kraftwerk Litér der MVM-Gruppe auf halber Strecke zwischen Veszprém und dem Balaton wird ein Lithium-Ionen-Speicher, der bereits seit dem vorigen Monat am Netz ist, mit einem Natrium-Schwefel-Energiespeicher kombiniert, den eine besonders hohe Energiedichte auszeichnet. Ersterer verfügt bei einer Leistung von 10 MW über eine Kapazität von 5 MWh, Letzterer weist bei nur 0,75 MW Leistung eine Kapazität von 4,35 MWh auf.
Meilenstein gegen Blackout
Die MVM-Gruppe nahm für die Installation der beiden Energiespeicher insgesamt mehr als 5 Mrd. Forint in die Hand, darunter 750 Mio. Forint als EU-Zuschüsse. Wie der CEO der MVM Balance Zrt., Sándor Csorba, erläuterte, übernimmt der Energiespeicher im Gasturbinen-Kraftwerk die Rolle der sog. Schwarzstartfähigkeit, also eines unabhängigen Neuanlaufs nach einem Blackout. In diesem Sinne sei diese Investition ein Meilenstein für den ungarischen Energiesektor. Das MVM-Kraftwerk in Litér gilt als typische Reserveeinheit, mit einer Leistung von 123 MW.

Weltmeister mit Handicap
Der CEO der MVM Holding, Károly Mátrai, versicherte, die staatliche Energieholding werde ihre Anstrengungen fortsetzen, um die erzeugte grüne Energie speichern zu können. Energiespeicher seien ein zentrales Element des neuen globalen Trends in der Energiewirtschaft. Der Staatssekretär des Energieministeriums, Attila Steiner, verwies stolz auf den Umstand, wonach Ungarn mit einem Solaranteil von gut 25% am Energiemix bereits „Weltmeister“ sei. Freilich gehe das mit dem Handicap einher, fehlende Sonnenscheinstunden durch Energiespeicher auszugleichen, um die stabile Energieversorgung nicht zu gefährden. Bis 2030 sollen insgesamt 1 GW in Speichern zur Verfügung stehen; aktuell sind es keine 75 MW. Allerdings hat der Staat umfassende Förderprogramme angekurbelt, in deren Ergebnis bis zum kommenden Sommer Speicherkapazitäten im Volumen von 400-450 MW hinzukommen dürften. Die Ausschreibungen seien technologieoffen angelegt, um einen „gesunden Wettbewerb“ zwischen den unterschiedlichen Technologien zu gewährleisten.