Außenwirtschaftsminister Péter Szijjártó bei der Bekanntgabe der Investition der Boysen Battery Components Hungary Kft. auf der grünen Wiese in Nyíregyháza. Foto: MTI/ Zsolt Szigetváry

Boysen-Gruppe

Werk auf der grünen Wiese

Der BMW-Zulieferer richtet mit einem Investitionsaufwand von 60 Mrd. Forint (150 Mio. Euro) 400 Arbeitsplätze in Nyíregyháza ein.

Das kündigte Außenwirtschaftsminister Péter Szijjártó am Montag an.

Noch im Herbst 2022 hatten die „Stuttgarter Nachrichten“ gemeldet, Boysen habe einen Großauftrag zur Fertigung von Batteriegehäusen für Elektroautos eines „namhaften Premiumherstellers“ gewonnen. Dafür errichte man ein neues Werk mit über 50.000 m2 Flächen, das ab 2025 produzieren soll.

Unweit von Debrecen

Nyíregyháza liegt nur etwa 50 km von Debrecen entfernt, wo für 2 Mrd. Euro das BMW-Werk entsteht, das neben einer Elektroauto- auch eine Batteriefertigung umfassen wird. Der Zulieferer Boysen errichtet parallel dazu ein Werk auf der grünen Wiese, das erste, in dem das Unternehmen ausschließlich Komponenten für Elektroautos fertigen wird. Dieses arbeitsintensive Projekt unterstützt der ungarische Staat mit 5,6 Mrd. Forint an Zuschüssen, sagte Szijjártó. „Während die Welt Kopf steht, kommt nur ein einziger Prozess ungestüm voran: die Verbreitung der Elektroautos.“ Das sei nicht nur eine wirtschaftliche „Gesetzmäßigkeit“, sondern Ergebnis politischer Entscheidungen, die insbesondere in der EU getroffen wurden. Bis zum Ziel der Klimaneutralität 2050 müsse insbesondere der Verkehr als eine der Hauptursachen der Luftverschmutzung umgestellt werden.

Sogenannte Grüne gegen Elektromobilität

Umso befremdlicher sei es, dass sich grüne Politiker in Ungarn gegen Investitionen in die Elektromobilität stellen. Dabei sei in Europa ein „schwindelerregender“ Wettlauf um diese Investitionen entbrannt. Ungarn stehe gut in diesem Wettbewerb, denn alle drei deutschen Premiumhersteller vertrauen bei der Umsetzung ihrer e-Strategie auf dieses Land. „Bei uns laufen schon heute riesige Batteriewerke, deren Auswirkungen auf die Umwelt bei weitem nicht jene Dimensionen erreichen, die manche Oppositionspolitiker ihnen andichten wollen“, sagte der Minister. In Deutschland wurde gerade das jüngste Werk der chinesischen CATL-Gruppe eingeweiht. „Was für Deutschland gut ist, soll für uns schlecht sein“, zeigte sich Szijjártó über das Gebaren dieser Leute verwundert, die sich in ihrer Ablehnung von Batteriewerken als „fantastische Experten“ gefallen.

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