Konferenz der Fahrzeugindustrie
Szijjártó: Strengste Vorschriften für alle Batteriefabriken
„Obwohl einige versuchen, die Unsicherheit der Menschen auszunutzen, ist es wichtig zu wissen, dass alle bestehenden und neuen Fabriken die äußerst strengen inländischen Umweltstandards einhalten müssen“, so der Minister weiter.
Kein Europäer in der Top 10 der Batteriehersteller
Er verwies in Verbindung mit der Umstellung des Sektors auf Elektromobilität, dass von den zehn Herstellern von Elektrobatterien, die etwa 95% des Weltmarktes abdecken, sechs Chinesen, drei Südkoreaner und ein Japaner sind, aber keiner aus Europa stammt. Zum ersten Mal in der Geschichte der europäischen Wirtschaft seien damit große westliche Unternehmen zu fast 100% von östlichen Zulieferern abhängig, wenn es um einen wesentlichen Bestandteil einer Industrie geht, die für das Funktionieren und den Erfolg der europäischen Wirtschaft von grundlegender Bedeutung ist.
Das sollte kein Problem sein, denn die Zusammenarbeit zwischen Ost und West ist „kein Teufelszeug, sondern sollte selbstverständlich sein, und sei auf jeden Fall besser als Feindschaft“. Diese schwer zu verdauende Situation mag auch der Grund dafür sein, dass Vertreter einiger großer und mächtiger Mitgliedstaaten bei den Sitzungen des EU-Rates für Auswärtige Angelegenheiten oft versuchen, die wirtschaftliche Rolle chinesischer Unternehmen auf dem Kontinent zu reduzieren. „Wenn ich jedoch mit westeuropäischen Managern spreche, dann werde ich regelmäßig gebeten, die östlichen Zulieferer davon zu überzeugen, nach Ungarn zu kommen“, berichtete Szijjártó.
Zwischen der ideologisch-politischen Ebene und dem realen Leben sei eine große Kluft entstanden. Ungarn lebe gerne in der Realität, deshalb wird es seine Position nicht aufgeben. „Für Ungarn ist dies die Garantie für ein langfristiges Wirtschaftswachstum angesichts aller wirtschaftlichen Ungewissheiten und Schwierigkeiten.“
Sicherheit hat oberste Priorität
Szijjártó wies erneut darauf hin, dass Ungarn neben Deutschland und China das einzige Land ist, in dem alle drei deutschen Premium-Autohersteller über Werke verfügen und drei der zehn weltweit führenden Hersteller von Elektrobatterien bereits präsent sind. Zudem werden in Kürze weitere Investitionen angekündigt.
Der Minister ging auch auf die Angriffe auf Investitionen von Batteriewerken ein und betonte, dass zwar jeder größere Werksbau in lokalen Gemeinschaften zu Recht ein Gefühl der Unsicherheit mit sich bringt. Jedoch werden hierzulande nur solche Investitionen zugelassen, die die selbst im europäischen Vergleich äußerst strengen Umweltstandards einhalten, da die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung für die Regierung oberste Priorität hat.
Weitere Erleichterungen in Sicht
Der Minister erinnerte daran, dass die Errichtung von Batteriewerken weder etwas Neues noch ein Geheimnis sei, da Ungarn bereits weltweit der viertgrößte Hersteller von Elektrobatterien sei. Der Produktionswert der ungarischen Automobilindustrie ist innerhalb von zehn Jahren um das Dreieinhalbfache gestiegen und lag im vergangenen Jahr bei über 12.000 Mrd. Forint, was einer jährlichen Wachstumsrate von 31% entspricht.
Abschließend bekräftigte er, dass die Regierung die für den Übergang zur Elektromobilität erforderlichen Investitionen in die Automobilindustrie weiterhin unterstützen werde, da sie die Wirtschaft auf Wachstumskurs halten. Zudem seien mehrere Erleichterungen in Sachen Investitionsförderung zu erwarten.

Gibt es in Ungarn umweltfreundlichere Herstellungs- und Entsorgungsmethoden als anderswo? Hat Ungarn sich die nötigen knappen Rohstoffe gesichert? Muß ein E-Auto in Ungarn nicht beim ersten Schaden verschrottet werden?