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Start-up schluckt Sió-Trans
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Wie das liberale Nachrichtenportal 24.hu schreibt, handelt es sich beim Käufer der Sió-Trans Kft. um die Bartina-Trans Kft., die als „Start-up“ gleich mal ein Darlehen von 800 Mio. Forint von der MKB Bank untergeschoben bekam. Vermutlich brauchte man das Geld, das laut Portal als Hypothek in den Büchern der dubiosen Firma verzeichnet ist, für die Finanzierung der Übernahme eines gut gehenden Geschäfts.
Die MKB Bank gehört bekanntlich zum Firmenkonglomerat von Orbán-Freund Lőrinc Mészáros. Den Kredit hat das Geldinstitut nicht an irgendwen ausgereicht, denn die Bartina-Trans Kft. wurde von einem Parlamentsabgeordneten der Regierungspartei gegründet. István Horváth aus dem Komitat Tolna fällt weniger durch Wortmeldungen im Parlament auf, zu sehr beschäftigen den Fidesz-Mann seine kleineren und größeren Geschäfte.
Laut 24.hu gehörte der damalige Bürgermeister von Szekszárd zu den Hauptfiguren des Skandals um die Vergabe der Traffik-Konzessionen (das durch den Fidesz geschaffene Oligopol beim Verkauf von Zigaretten), wie er auch am Elios-Skandal beteiligt war, bei dem das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) dem Orbán-Schwiegersohn István Tiborcz gerne genauer auf die Finger geschaut hätte. Horváth, der sein Brot zwischenzeitlich als Staatssekretär verdiente, kontrolliert mit seiner Familie dem Bericht des Oppositions-Portals folgend mittlerweile ein Dutzend Firmen mit Umsatzerlösen über 5,5 Mrd. Forint. Allein zwei Tierzuchtbetriebe seiner Gruppe (die Bafami Kft. und die Bikácsi Agrár Kft.) strichen EU-Gelder in Höhe von 3,5 Mrd. Forint ein.
