CATL
Regierungsamt gibt grünes Licht
Der ehemalige Staatspräsident János Áder ruft zu Besonnenheit auf, die LMP sammelt Unterschriften gegen das Werk.
Das Regierungsamt des Komitats Hajdú-Bihar informierte am Montag die amtliche Nachrichtenagentur MTI, man habe die Umweltnutzungsgenehmigung für das geplante Batteriewerk erteilt. Die Genehmigung wurde zu Bedingungen erteilt, die „strenger als je zuvor“ seien. Dem Investor werden strenge Auflagen hinsichtlich Boden-, Luft-, Wasser-, Lärm- und Naturschutz gemacht. CATL hatte den Antrag Ende November 2022 gestellt. Das Werk mit einer voraussichtlichen Gesamtkapazität von 100 GWh soll im Südlichen Gewerbepark von Debrecen entstehen.
Allen Protesten zum Trotz
Die LMP ist empört, dass die Chinesen ihre Batteriefabrik allen Protesten zum Trotz und unterstützt durch die Behörden binnen drei Jahren errichten wollen. Die Grünen haben die Ausrichtung eines Referendums beantragt, sammeln aber seit Montag bereits Unterschriften für eine Petition. Diese richtet sich dagegen, dass Ungarn zur „Batterie-Kolonie“ wird. Nirgendwo im Lande, wo die Menschen ihre Stimme gegen solche Fabriken erheben, dürften diese entstehen. Der Fidesz müsse zudem in einer Sonderdebatte des Parlaments erklären, warum er das Land an chinesische und koreanische Multis verkauft.
Áder mahnt zu Besonnenheit
Die Debrecener können sich beruhigen, denn sie werden auch in Zukunft genauso viel Trinkwasser von der gleichen Qualität zur Verfügung haben. Das sagte Ex-Staatspräsident János Áder am Montag in seinem wöchentlichen Podcast „Blauer Planet“. Das Wasserreservoir von Debrecen habe einen natürlichen Zufluss von 75.000 m3 am Tag. Selbst wenn CATL alleine so viel Wasser verbrauchen würde, wie die Stadt, würde diese Menge immer noch ausreichen. Das stimmt aber nicht, weil der Wasserbedarf des Werks zu 70-80% aus Abwasser gedeckt werden könne, das nur zur Kühlung verwendet wird. Den Bedarf an frischem Wasser soll der Planung zufolge der Ost-Kanal (Keleti főcsatorna) decken, der täglich 30.000 m3 befördert.
