CATL in Thüringen
Ramelow: Gemeinsam erstarken
Dieser Artikel ist Teil unseres Bezahl-Angebots BZ+
Wenn Sie ein Abo von BZ+ abschließen, dann erhalten Sie innerhalb von 12 Stunden einen Benutzernamen und ein Passwort, mit denen Sie sich einmalig einloggen. Danach können Sie alle Artikel von BZ+ lesen. Außerdem erhalten Sie Zugang zu einigen speziellen, sich ständig erweiternden Angeboten für unsere Abonnenten.
Das für 1,87 Mrd. Euro errichtete Werk schafft 2.000 Arbeitsplätze und besitzt eine Jahreskapazität von 14 GWh, was dem Batteriebedarf von rund 350.000 Elektroautos entspricht. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow meinte in Verbindung mit dem noch weitaus größeren CATL-Werk, das nach Debrecen kommen soll, diese Investitionsentscheidung der Chinesen „für unser Partnerland Ungarn“ sei richtig, denn die Nachfrage nach Elektroautos werde dynamisch zunehmen. Es handle sich nicht um einen Standortwettbewerb, sondern um ein gemeinsames Erstarken der Standorte, meinte der Linke-Politiker. Das sieht CATL-Europachef Matthias Zentgraf ähnlich, für den sich Arnstadt und Debrecen „ergänzen“.
Deutsche Linke sind begeistert
Gegen das geplante Großprojekt in Debrecen laufen derzeit Anwohner und mehrere Oppositionsparteien Sturm. Derweil meinte der Thüringer Ministerpräsident, das Werk sei so konzipiert, dass keine Umweltverschmutzung (durch austretende Chemikalien) entstehen könne. Er zeigte sich stolz angesichts einer „Gigafactory, wie es sie in ganz Westeuropa nicht gibt“. Und sein Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee von der SPD sprach geradewegs von einer Erfolgsgeschichte der Zusammenarbeit zwischen CATL und dem Land Thüringen. Besonders interessant dürften für Ungarns Grüne aber die Worte der Umweltministerin Anja Siegesmund klingen. Die Politikerin der Grünen in Deutschland betonte, das CATL-Werk sei ein „wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Mobilität“, weshalb man die Genehmigungsverfahren in Rekordzeit abwickelte.
Trinkwasserbasis in Gefahr
Unterdessen griff die LMP die Investitionen in mehrere Batteriewerke in Komárom an. Im Anschluss an eine öffentliche Anhörung im Rathaus am Donnerstag erklärte der Sprecher der Grün-Alternativen, József Gál, die Trinkwasserbasis der Stadt an der Donau reiche für die Versorgung der Fabriken nicht aus. Deshalb wurden Leitungen von den Quellen bei Tata und Tatabánya gelegt, der Karstwasserspiegel in Tata sinke bereits. Die LMP will eine Volksbefragung zur Errichtung von Batteriewerken anstrengen. Ein örtliches Referendum in Debrecen strebt die Momentum an. Die Jobbik wiederum sorgt sich wegen des befürchteten „organisierten Imports“ von Ausländern als billigen Arbeitskräften.
Deutsche Linke jubelt , ungarische Linke spukt Galle.