Wienerberger

Pilotprojekt mit Wasserstoff

Der Baustoffhersteller hat in einem Pilotprojekt ein Viertel des Brennstoffs in der Ziegelproduktion durch Wasserstoff ersetzt.

Im April wurde die erste Phase der Forschungsarbeiten im Werk Tiszavasvár abgeschlossen, die 2023 in Zusammenarbeit mit der Universität Miskolc begonnen hatten. Zur Vorbereitung wurden im Werk neue Sicherheitseinrichtungen, eine Bypass-Leitung zur Mischung von Erdgas und Wasserstoff sowie ein Steuerungssystem installiert. Während des Testlaufs mit Wasserstoff aus dem Tankwagen funktionierten die Sicherheitskomponenten einwandfrei. Den Technikern gelang es, ein Viertel des zum Brennen der Tonkeramik-Mauersteine verwendeten Rohstoffs Erdgas durch Wasserstoff zu ersetzen, ohne dass sich die Endprodukte veränderten oder an Qualität einbüßten. Das neue Verfahren markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer Produktion ohne fossile Brennstoffe.

Das Unternehmen strebt an, innerhalb von 30 Jahren vollständig klimaneutral zu werden. Dies beinhaltet die Verwendung von Wasserstoff, um Erdgas in der Ziegelproduktion abzulösen und die Schadstoffemissionen im Trocknungs- und Brennprozess zu eliminieren. Da es keine schlüsselfertige Technologie gibt, wirft das Projekt eine Reihe Fragen auf. Diese betreffen u. a. die Kosteneffizienz, die Verbrennungseigenschaften und die Auswirkungen der Rauchgaszusammensetzung auf die Produkteigenschaften. In der nächsten Projektphase werden neue Techniken für die Verbrennung von 100% Wasserstoff installiert und getestet.

Die Wienerberger-Gruppe als größter Ziegelhersteller der Welt ist in Ungarn mit neun Produktionsstätten und über 800 Mitarbeitern präsent. Die Umsatzerlöse der Wienerberger Téglaipari Zrt. brachen im vergangenen Jahr dramatisch von 54,2 auf 30,7 Mrd. Forint ein. Die Gruppe rutschte aus einer soliden Gewinnposition (8,7 Mrd. Forint nach Steuern) in die roten Zahlen (-1,8 Mrd. Forint).

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