Orbán bei der Robert Bosch-Gruppe
„Ungarn hat genug Energie für alle Investoren“
Gegenwärtig seien elftausend Sanktionen gegen Russland in Kraft, aber der Krieg gehe weiter, die Versuche, Russland zu schwächen, sind erfolglos. „Stattdessen können die durch die Sanktionen ausgelöste brutale Inflation und der Energiemangel Europa in die Knie zwingen“, sagte Orbán, der keine Ahnung habe, wie lange Brüssel diese Sanktionspolitik noch fortsetzen wolle, die ständig größere Probleme heraufbeschwört. Mit der Dakota-Weisheit „Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab!“ kritisierte er einmal mehr die Sinnhaftigkeit der EU-Sanktionspolitik.
Kein einziges Werk muss stillgelegt werden
„Bei uns wird es keine Energieengpässe geben. Das ist keine Prognose, das sind die Tatsachen. In Ungarn wird es Gas und ausreichend Strom geben, kein einziges Werk muss wegen fehlender Energie stillgelegt oder gar geschlossen werden“, erklärte der Ministerpräsident mit Nachdruck. „Es gibt genug Energie für alle, und wer zu uns kommen will, um zu investieren und zu produzieren, der kann kommen und investieren.“
Unter den strategischen Zielstellungen stehe an herausragender Stelle, dass Ungarn zu den innovativsten Volkswirtschaften Europas gehören möchte. Deshalb werden alle Programme, die dieses Anliegen untermauern, fortgeführt und gefördert. Der Modellwechsel an den Hochschulen geschah mit dem gleichen Hintergedanken, und fortan erhält das Hochschulwesen Jahr für Jahr mehr Geld, „denn wie jeder Krieg braucht auch die Forschung drei Dinge am wichtigsten: Geld, Geld und nochmals Geld“.
Orbán: “Europa macht es der eigenen Industrie schwer”
Europa erschwere sich die eigene Sache mit den Sanktionen, aber allen internationalen Schwierigkeiten zum Trotz lohnten Investitionen in Ungarn, weil hier Behörden und Universitäten tätig sind, die an den besten Zukunftslösungen partizipieren wollen. Forscher und Wissenschaftler werden Ungarn auch und gerade in dieser schwierigen Lage voranbringen, zeigte sich Orbán überzeugt. Aus politischen Gründen sage sich Europa von der Nutzung verschiedener Energiequellen los. „Damit verteuern wir unser eigenes Leben und erschweren unserer Industrie, im globalen Wettbewerb mitzuhalten.“
Bosch betrachtet Ungarn als einen Freund
Abschließend gratulierte Orbán den bei Bosch tätigen ungarischen Ingenieuren, Entwicklern und Forschern. „Ich danke Ihnen im Namen Ungarns für Ihre Arbeit, denn es liegt auf der Hand, dass Ihr Talent, Know-how und Engagement der Hauptgrund waren, warum Bosch dieses Zentrum ausgerechnet in Budapest errichtete.“ Aber natürlich dankte der Ministerpräsident auch dem deutschen Top-Management der Bosch-Gruppe, dass es Ungarn als einen Freund betrachtet. Bosch gehört zu den ältesten und erfolgreichsten Unternehmen in Europa, die Präsenz dieser Gruppe „gereicht Ungarn eindeutig zum Vorteil“. „Wir möchten sagen können, dass Bosch bei uns die Zukunft baut, mit anderen Worten: dass die Zukunft in Ungarn entsteht“, schloss Orbán.
Entwicklungszentrum als Innovationsführer
Das umfangreiche Testgelände, eine Erweiterung des Entwicklungszentrums Budapest der Robert Bosch Kft., umfasst Forschungs- und Testlabors auf 14.000 m2 und eine hochmoderne Teststrecke auf 10.000 m2. „Der neue Campus wird eine maßgebliche Rolle bei der Entwicklung von Lösungen für Elektromobilität und autonomes Fahren spielen“, sagte der Leiter der ungarischen Bosch-Gruppe, István Szászi. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, Stefan Hartung, bezeichnete das Budapester Entwicklungszentrum als eines der Flaggschiffe von Bosch, das zu einem Innovationsführer der internationalen Automobilindustrie avancierte.