DUIHK-Konjunkturforum
Optimismus, aber auch geballte Risiken
Die Deutsch-Ungarische Industrie- und Handelskammer (DUIHK) stellte die Ergebnisse ihrer aktuellen Konjunkturumfrage vor, an der sich im September und Oktober exakt 100 deutsche Unternehmen aus Industrie, Dienstleistungssektor und Handel beteiligten.
Der Finanzminister hob die Erkenntnis hervor, die Aussichten der deutschen Unternehmen in Ungarn hätten sich in einem Maße verbessert, dass ihr Optimismus Höchstwerte erzielt. Weil erheblich mehr Unternehmen die eigene Lage positiv beurteilen, steige die Bereitschaft zu Investitionen und zur Einstellung zusätzlichen Personals.
Energieversorgung ist sicher
Varga unterschlug aber auch die kritischen Punkte der Analyse nicht, denn bei Arbeitskosten, Verfügbarkeit der Arbeitskräfte und Rohstoffpreisen sehen die Topmanager geballte Risiken. Nach dem Kapitalstock der Auslandsinvestitionen bleibe Deutschland (mit 23%) die Nr. 1 in Ungarn, gut 3.000 deutsche Unternehmen geben mehr als 200.000 Ungarn Arbeit.
Unterstützt durch Zuschüsse von Seiten der Regierung schufen 134 deutsche Investoren allein in den letzten sechs Jahren 28.000 neue Arbeitsplätze. Forschung, Entwicklung und Innovationen gewinnen laufend an Bedeutung, wie auch die Rolle der deutschen Firmen in der Berufs- und Fachausbildung zunehme, würdigte Varga.
Der Minister räumte ein, die Corona-Pandemie entwickle sich unberechenbar, trotz Impfungen bleibe das Virus virulent. Die anhaltenden Störungen in den Wertschöpfungsketten werden hoffentlich bis 2022 weitgehend beigelegt.
Eine Gefahrenlage wegen der Energiekrise werde in Ungarn nicht eintreten, weil die Versorgung aufgrund der geschlossenen Verträge sichergestellt wird. Varga wiederholte, dass die ungarische Volkswirtschaft die Corona-Krise gut überstanden habe, weshalb er in diesem Jahr 6,8%, für das kommende Jahr 5% Wachstum in Aussicht stellen könne.
Tiefpunkt überwunden
Der DUIHK-Präsident hob unter den Ergebnissen der Konjunkturumfrage hervor, die Mitgliedsunternehmen der Kammer hätten den Tiefpunkt der Krise grundsätzlich überwunden. Die Bereitschaft, Arbeitskräfte einzustellen und zu investieren, sei so hoch wie seit drei Jahren nicht mehr.
Selbst wenn jedoch viele Firmen bereits wieder auf Vorkrisenniveau produzierten, sorgen die Engpässe in den internationalen Lieferketten mittelfristig noch für Herausforderungen. Sávos mahnte zudem, die 4. Welle erhöhe die Spannungen bei den Unternehmen. Erneut sei der Arbeitskräftemangel ein akutes Problem.
Der rasante Lohnanstieg hält an, ab Januar kommt die Anhebung des Mindestlohns um 20% hinzu, was den Druck auf die Arbeitgeber erhöhe. Eine neue langfristige Lohnvereinbarung sollte besonderes Gewicht auf die Senkung von Steuern und Abgaben auf Arbeit legen.
Die detaillierten Ergebnisse der Konjunkturumfrage stellen wir Ihnen im nächsten BZ Magazin vor!
Verständlich, dass den Arbeitgebern an der Senkung von Steuern und Abgaben auf Arbeit gelegen ist.
Jedoch erwarten diese Arbeitgeber vom Staat u.a. eben auch Investitionen in die Infrastruktur.
Fachkräfte fallen zudem auch nicht vom Himmel und erfordern Investitionen in die Bildung.
Der Staat benötigt hierfür dann auch die notwendigen Steuereinnahmen.