Ryanair
Offener Konflikt um Sondersteuer
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Die Gebühr von umgerechnet 10 Euro wird auch für Flüge erhoben, die früher gebucht wurden. Wer seine Karte nicht zusätzlich belasten lassen will, kann sein Ticket bis Mitte Juni stornieren.
Das Management hatte die Sondersteuern unverzüglich attackiert, die „der größte Unsinn“ seien, nachdem Fluggesellschaften in einem Umfeld von Corona-Krise, Ukraine-Krieg und steigenden Kerosinpreisen seit Jahren keine Gewinne mehr erwirtschaften.
Die Antwort der Regierung blieb nicht aus: Ministerpräsident Viktor Orbán brachte das Thema – ohne den Namen der Fluglinie zu benennen – in seinem üblichen Freitag-Interview für das Kossuth-Radio an. Sein Wirtschaftsminister kündigte kurze Zeit später die Einleitung eines Verbraucherschutzverfahrens an. Márton Nagy bezeichnete die Praxis von Ryanair als inakzeptabel und ungerecht. Die Regierung habe alle von den Sondersteuern betroffenen Unternehmen gewarnt, man werde sie genau beobachten und alles tun, damit die Lasten nicht auf die Bevölkerung abgewälzt werden.
Das Regierungsamt der Hauptstadt leitete noch vor Freitagmittag ein Verfahren ein. Es werde geprüft, ob Ryanair gegen Rechtsnormen zum Verbraucherschutz verstößt. In der Pressemitteilung war zu lesen, dass vergleichbare Steuern auf Fluggesellschaften „in sehr vielen Ländern Europas schon seit langem praktiziert werden“.
O’Leary ist da eben nicht schüchtern und sagt offen was Sache ist.
Nun kommt es eben auch in die ungarischen Medien, dass diese Sondersteuer letztlich von den Kunden bezahlt werden muss – wie jede Steuer.
Nun wird Fidesz zum Don Quijote:
“Auf die Frage, ob es einem privaten Unternehmen nun verboten sei, selbst über die Preise zu entscheiden, antwortete István Hollik: In diesem Fall sollte dies so gemacht werden.”
Besteht Fidesz eigentlich nur noch aus Leuten, die nichts anderes kennen, als die wirtschaftlichen Maßnahmen aus der Sowjet-Staatswirtschaft?!
https://www.portfolio.hu/uzlet/20220613/uzent-a-fidesz-a-ryanairnek-meg-nagyobb-kulonadot-kaphat-a-nyakaba-550439
Es ist doch ein hanebücherner Quatsch zu erwarten und befehlen zu wollen, dass die Unternehmen höhere Kosten – in diesem Fall die Sondersteuer – nicht an die Kunden weitergeben.