CAF-Straßenbahnen
OB: „Gute Dinge übernehmen“
Dieser Artikel ist Teil unseres Bezahl-Angebots BZ+
Wenn Sie ein Abo von BZ+ abschließen, dann erhalten Sie innerhalb von 12 Stunden einen Benutzernamen und ein Passwort, mit denen Sie sich einmalig einloggen. Danach können Sie alle Artikel von BZ+ lesen. Außerdem erhalten Sie Zugang zu einigen speziellen, sich ständig erweiternden Angeboten für unsere Abonnenten.
Die Budapester Verkehrszentrale (BKK) beginnt, weitere Niederflur-Straßenbahnen des spanischen Herstellers CAF im Liniennetz der Budapester Verkehrsbetriebe (BKV) einzusetzen. OB Gergely Karácsony übergab am Montag die ersten vier von insgesamt zwei Dutzend der modernen Straßenbahnen, die 345 Passagiere befördern können, davon 81 auf Sitzplätzen. Der grüne Oberbürgermeister betonte, die neue Stadtführung verfolge das Prinzip, gute Dinge aus der vorigen Zeit zu übernehmen – die intensive Modernisierung des BKV-Fahrzeugparks war auf jeden Fall eine gute Sache. Noch kurz vor den Kommunalwahlen vom Oktober 2019 hatte die Budapester Bürgerschaft die Beschaffung von rund 50 Straßenbahnen und O-Bussen aus EU-Geldern abgesegnet. Der Vorstandsvorsitzende der BKK Zrt., László Fendrik, sprach von einem komplexen technischen Übergabeverfahren und kleineren Problemen mit Schutzlackierung und Software sowie mit Abweichungen in der Typendokumentation. Es sei jedoch nicht richtig, dass BKK die Indienststellung der Bahnen verzögert hätte.
Noch am Montagmorgen hatte der Chef der Budapester Entwicklungszentrale (BFK), Dávid Vitézy, politische Ursachen im Hintergrund der Verzögerung vermutet. Dem Kossuth-Radio sagte er, die CAF-Bahnen würden seit dem vorigen Sommer auf dem Abstellgleis stehen, statt dem Nahverkehr zu dienen. Sollten die Bedingungen bis Jahresende nicht erfüllt werden, könnte die EU die Fördermittel zurückverlangen. Für Vitézy sind die CAF-Bahnen Opfer einer „politischen Geiselnahme“.