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Audi Hungaria

Neue Generation von PEE-Antrieben geht in Serie

Im Rahmen ihres 30. Jubiläums hat Audi Hungaria am Dienstag die Serienproduktion der neuen Generation von Elektromotoren für seine Premium-Elektroplattform aufgenommen.

Durch die Investition in Höhe von 190 Mio. Euro (ca. über 70 Mrd. Forint) ist in einer bestehenden Halle eine komplett neue Produktionsfläche von 15.000 m2 entstanden, in der 700 Mitarbeiter in drei Schichten täglich rund 2.000 Elektroantriebe fertigen.

In Győr beginnt für Audi mit dem Produktionsstart der Elektromotoren für die Premium Platform Electric (PPE) ein neues Kapitel der Antriebsfertigung. Die Motoren kommen zunächst in der Audi Q6 e-tron Baureihe zum Einsatz. Mit dem PPE-Modell startet Ende des Jahres die Fertigung des ersten vollelektrischen Audi-Modells am Stammsitz in Ingolstadt. Dafür hat das Unternehmen dort u. a. eine eigene Batteriemontage aufgebaut. Audi Hungaria produziert in einem komplett neu eingerichteten Fertigungsbereich Statoren sowie Getriebekomponenten und montiert dort die Achsen für die PPE. Auch die Produktprüfungen finden in Győr statt.

Erfahrung von unschätzbarem Wert

Győr ist prädestiniert für die Produktion der besonders kompakten und effizienten Elektromotoren für die PPE“, erklärte Audi-CEO Gernot Döllner (6.v.l.). „Der Standort mit seinem hochqualifizierten Team hat seit 2018 bereits mehr als 400.000 elektrische Antriebe gebaut – eine Erfahrung von unschätzbarem Wert.“ Neben den E-Motoren für die PPE, welche die Audi Q6 e-tron-Baureihe antreiben, baut Győr auch die Antriebe für den Audi Q8 e-tron. Darüber hinaus wird derzeit für die E-Maschinen für Fahrzeuge auf Basis des MEBeco (MEBeco = Modularer E-Antriebs-Baukasten) aus dem Volkswagen-Konzern ein zusätzlicher Produktionsbereich aufgebaut.

Alfons Dintner (M.r.), Vorstandsvorsitzender von Audi Hungaria, zufolge bereite sich das Unternehmen mit dem Serienanlauf weiter auf das Zeitalter der Elektromobilität vor. „Audi Hungaria ist in den letzten 30 Jahren von einem kleinen Motorenwerk zu einem entscheidenden Akteur der Automobilindustrie herangewachsen. Unser Unternehmen bildet eine tragende Säule im weltweiten Produktionsnetzwerk des Volkswagen-Konzerns sowie der Markengruppe Progressive und ist ein starker Antrieb der ungarischen Wirtschaft“, so Dintner.

„Mit der Produktion der PPE-Antriebe haben wir unsere Fertigungstiefe erweitert und neue Jobprofile geschaffen, wie beispielsweise in den Bereichen Verzahnungstechnik, neue Wärmebehandlungsverfahren und Lasertechnologie. Außerdem haben wir unsere Fertigungstechnologie um eine Reihe innovativer Lösungen erweitert: Konzernweit wenden wir als erster Standort ein neues Imprägnierverfahren an und bauen erstmals in Győr Getriebekomponenten als integrierten Teil von Elektroantrieben, ergänzte Robert Buttenhauser (M.l.), Vorstand Produktion Antriebe der Audi Hungaria.

„Der Produktionsstart in Győr markiert einen wichtigen Meilenstein beim Anlauf der Produktion des Audi Q6 e-tron“, sagte Audi-Produktionsvorstand Gerd Walker (6.v.r.). „Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie leidenschaftlich das Team von Audi Hungaria arbeitet und wie konsequent es die weitere Elektrifizierung des größten Motorenwerks der Welt vorantreibt. Mit der enormen Expertise bei Antrieben und der bilanziell CO2-neutralen Fertigung ist der Standort Győr ein unverzichtbarer Bestandteil des globalen Audi Produktionsnetzwerks.

Foto: Audi Hungaria

Im Jahr des Produktionsstarts für die PPE blickt Audi Hungaria auf eine 30-jährige Erfolgsgeschichte zurück. Das Unternehmen entwickelte sich zum weltweit größten Antriebswerk und produzierte als erster Hersteller in Ungarn Autos der Premiumkategorie. Mit der künftigen Produktion des CUPRA Terramar erhöht Győr die Synergien für das weltweite Produktionsnetzwerk weiter.

FDI bis 2030 verdreifachen

Auf der Jubiläumsfeier sprach Wirtschaftsminister Márton Nagy über die Zukunft der Fahrzeugindustrie sowie über die drei Prioritäten der Regierung: Energie, Arbeit und Infrastruktur. Ziel der Regierung ist es, die ausländischen Direktinvestitionen (FDI) in Ungarn, die sich derzeit auf 100 Mrd. Euro belaufen, bis 2030 zu verdoppeln. Nagy betonte, dass es drei Voraussetzungen gibt, um ausländische Direktinvestitionen anzuziehen: ausreichende und billige Energie für die Produktion, eine angemessene Anzahl und Qualifikation der Arbeitskräfte sowie die Weiterentwicklung der Infrastruktur.

Foto: MTI/ Boglárka Bodnár

Die export- und investitionsorientierte ungarische Wirtschaft wird heute eindeutig von der Automobil- und der High-Tech-Batterieindustrie dominiert. In den nächsten Jahren soll der Sektor mit mehr als 6.300 Mrd. Forint gefördert werden, wodurch 20.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Elektroautos sind die Zukunft der Automobilindustrie, d.h., dass es ohne Hightech-Batterieproduktion keine nachhaltige Fahrzeugproduktion geben kann. Ungarn baut ein komplettes Ökosystem für Elektroautos auf, in dem östliche und westliche Unternehmen gemeinsam Elektromotoren, Batterien, Solarmodule, elektrische Ladegeräte und komplette Autos herstellen. Dazu gehört auch Audi Hungaria, betonte Nagy.

Staat will weitere Projekte fördern

Audi habe mit seinen Aktivitäten in den letzten 30 Jahren sowohl zur Steigerung der hohen wirtschaftlichen Wertschöpfung als auch zur Sicherung von Arbeitsplätzen beigetragen. In den vergangenen 30 Jahren haben das Unternehmen und der ungarische Staat gemeinsam ein Ökosystem aufgebaut, das beispielhaft ist, denn in Ungarn wurde die größte Motorenfabrik der Welt gebaut und auch die Spitzenmodelle der Automobilindustrie werden hier produziert. Ungarn hat die Investitionen des Unternehmens und die Schaffung von Arbeitsplätzen bisher mit 60 Mrd. Forint unterstützt.

Audi plant in diesem Jahr weitere Projekte im Wert von 54 Mio. Euro (fast 20 Mrd. Forint). Der Staat prüft diese Projekte und ist bereit, sie im Zeichen des grünen Wandels zu fördern. Dazu gehören die Umschulung von 3.500 Arbeitnehmern für grüne Investitionen, die drastische Verringerung des CO2-Fußabdrucks, das Recycling von Altbatterien, die Wiederverwendung von Abwasser aus der Kläranlage von Győr-Bácsa und die Verringerung des Wärmeverlusts in der Fabrik.

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