Während SK ON bereits an zwei Standorten in Ungarn produziert, wirbt CATL derzeit Mitarbeiter für das in Debrecen entstehende Batteriewerk an. Foto: Facebook/ CATL

Batterieindustrie

Minister trifft Topmanager

Wirtschaftsminister Márton Nagy hat vor dem Wochenende Gespräche mit Vertretern von SK ON Hungary und CATL Debrecen absolviert. Es handelt sich um zwei global federführende Unternehmen der High-Tech-Batterieindustrie.

In separaten Treffen mit Cho Daehee, Geschäftsführer von SK ON Hungary, und Jason Chen, Europa-Direktor von CATL, erörterte der Minister aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen der Branche. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die internationale Situation der Batterieindustrie im Kontext der Produktion von Elektroautos, mit Fokus auf Europa. Zudem wurden die Chancen und Herausforderungen des Sektors im Rahmen des sog. „Green Deal“ diskutiert.

Ungarns Schlüsselrolle

Minister Nagy betonte die zentrale Bedeutung grüner Energie und von Elektroautos für die Zukunft einer nachhaltigen Wirtschaft. Ungarn positioniere sich als Bindeglied zwischen Kapital und Technologien in West und Ost, indem es die hochwertige deutsche Automobilproduktion mit der modernen chinesischen und koreanischen Batterieproduktion verbinde. Mit der Ansiedlung des chinesischen Elektroautoherstellers BYD, der seine erste europäische Fabrik in Ungarn errichtet, festige das Land seine Vorreiterrolle weiter.

Ungarn steht bereits an der Spitze der Hightech-Batterieherstellung in der EU, denn die Exporte von Batterien und Batteriekomponenten machen mehr als 5% des BIP aus. In den kommenden Jahren sind  die Investitionen von mehr als über 6.300 Mrd. Forint (rund 1,5 Mrd. Euro) in die Batterieproduktion geplant, die Ungarn zu einer der fünf größten Batteriemächte weltweit machen. Mit einer potenziellen Produktionskapazität von 250 GWh könnte Ungarn mittelfristig 35% des europäischen Bedarfs decken.

Ein fehlender Industriezweig

Der Minister wies auf drei zentrale Herausforderungen hin, die kurzfristig angegangen werden müssen: Erstens die Entwicklung einheitlicher und allgemein akzeptierter Normen für Batterietests zur genauen Bestimmung des Zustands und Marktwerts von Batterien. Zweitens die Erleichterung des Austauschs einzelner Batteriemodule oder ganzer Batterien zur Verlängerung der Lebensdauer von Elektrofahrzeugen. Drittens die Förderung von Verarbeitung und Recycling von Batterien sowie Investitionen in diesem Bereich zur Erfüllung von Nachhaltigkeitskriterien. Abschließend betonte Nagy, dass die Batterieaufbereitung in Ungarn ein Industriezweig sei, der derzeit noch fehlt. Um die Verbreitung von Elektroautos zu beschleunigen, müsse geprüft werden, wie die heimische Batterieindustrie dazu beitragen könne.

Die SK Group ist einer der drei größten Konzerne Südkoreas und befindet sich in der TOP100 der größten internationalen Unternehmen der Welt. Sie beschäftigt in Ungarn bei der SK ON Hungary an den Standorten in Komárom und Iváncsa mehr als 4.000 Mitarbeiter. CATL wurde 2011 gegründet und hält einen Anteil von fast 40% am globalen Markt für e-Batterien. Das Unternehmen, das bereits im siebten Jahr in Folge Weltmarktführer ist, wird künftig in Debrecen mehr als 3.000 Mitarbeiter beschäftigen.

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