SPAR-Skandal
Minister fordert Aufklärung
Auf einer Pressekonferenz zu dem Skandal befragt, den schwere Vorwürfe des Österreichers Hans Reisch auslösten, positionierte sich der Minister ganz klar gegen die Darstellung des Topmanagers. Ausdrücklich verurteilte Nagy Erklärungen, die Orbán-Regierung wolle ausländische Einzelhandelsketten aus dem ungarischen Markt drängen.
„Tiefrote“ Zahlen sind nicht gesund
SPAR müsse sich nun erklären, wie man sich die Zukunft in Ungarn vorstelle. Da das Unternehmen „tiefrote“ Zahlen schreibt, werde es ohnehin Konsequenzen geben, denn Verluste dieser Größenordnung seien nicht nachhaltig. Der Wirtschaftsminister wollte es für den Moment dabei belassen. Im Gegensatz zu Bauminister János Lázár, der in seiner bekannt ruppigen Art auf einer Regierungssitzung vorgeschlagen haben will, die Einzelhandelskette „so wie sie ist“ zu kaufen.
Regierung duldet keine Drohgebärden
Lázár stellte auf einer Fachkonferenz klar, die Regierung dulde keine „Drohgebärden über die korrumpierte österreichische Presse“. Es gehe nicht darum, die (ausländischen) Multis aus dem Markt zu drängen, sondern darum, sie zu einem Verhalten zu „drängen“, das den hiesigen Verbraucher und das Land mitsamt seiner Regierung respektiere, das den Multis „riesige Extraprofite“ erlaube. Der Wirtschaftsminister schloss sich dieser harschen Kritik nun mehr oder weniger an, ohne jedoch Kaufaspiranten ins Spiel zu bringen.
Das Wirtschaftsportal vg.hu schrieb derweil, die Orbán-Regierung wäge ab, den SPAR-Mutterkonzern in Österreich wegen übler Nachrede zu verklagen.