ISD Dunaferr Zrt.
Irreparable Schäden noch mal verhindert
Der Fidesz-Politiker Lajos Mészáros berief sich auf eine Regierungsverordnung, die den zuständigen Stromversorger angewiesen habe, die für den Strom des Stahlwerks verantwortliche ISD Power Kft. nicht vom Netz zu nehmen. E.ON hatte konkret für den 1. Dezember um 12:30 Uhr mit dem Abschalten des Stroms gedroht.
Die russisch-ukrainische ISD Dunaferr Zrt. ist in der Energiekrise schwer verschuldet, ein Weiterbetrieb wegen der undurchsichtigen Eigentümerverhältnisse und der EU-Sanktionen gegen Russland eher unwahrscheinlich. Die Regierung wollte mit ihrem Eingreifen zumindest irreparable Schäden verhindern, die eine Sofortabschaltung des Stroms in den Anlagen des Stahlwerks hätte anrichten können. Allerdings sollen die Hochöfen schon im September heruntergefahren worden sein. Ein weiteres Problem ergibt sich daraus, dass ISD Power nicht nur Dunaferr mit Strom versieht, sondern auch externe Firmen, die obendrein Industriewasser und Dampf von dem Dienstleister beziehen.
Der Fidesz macht frühere sozialistische Regierungen für die verfehlte Privatisierung von Dunaferr verantwortlich. Die ISD Dunaferr Zrt. häufte schon 2019 bei Umsatzerlösen von 290 Mrd. Forint mehr als 50 Mrd. Forint an Verlusten an; die Jahresabschlüsse für 2020 und 2021 kamen gar nicht mehr zustande.
