Auchan
Gewerkschaften überrumpelt
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Auslöser war die Pressemitteilung der Auchan Magyarország vom Mittwochabend, wonach die Grundlöhne ab Januar einheitlich um brutto 32.000 Forint im Monat angehoben werden. Das Management gab die Zahlen heraus, obgleich die Gewerkschaften gar keine Vereinbarung erzielt hatten. Die Handelsgewerkschaft KASZ informierte das Nachrichtenportal index.hu, die Verhandlungsrunde sei am Mittwochnachmittag ohne Ergebnis abgebrochen worden. Die Gewerkschaften forderten eine Anhebung des Grundlohns um brutto 50.000 Forint und steigende Kilometerpauschalen für die Anfahrt mit dem Pkw. Die KASZ versuchte in der Nacht, aufgebrachte Arbeitnehmer von wilden Streiks in den Warenhäusern der Kette abzuhalten.
Einkommen oder Lohn
Auchan spricht von monatlichen Bezügen, die brutto 380.-476.000 Forint erreichen können, bei Fachkräften wie Bäckern sogar brutto 510.000 Forint und in der Logistik brutto 600.000 Forint. Der Rabatt für Warenkäufe wird von 5% auf 12% angehoben, die Cafeteria-Leistungen ab Jahresmitte verdoppelt. Das Management spricht von Einkommenszuwächsen, die „im optimalen Fall“ knapp 20% erreichen würden. Die Gewerkschaft verweist jedoch darauf, dass der Grundlohn auf dem Lande bei brutto 297.000 Forint, in Budapest bei brutto 332.000 Forint anfängt. Auchan spreche bewusst von „Einkommen“ an Stelle von „Löhnen“, weil darin bereits sämtliche Zuschläge, Prämien und sozialen Zuwendungen enthalten sind. Und diese muss nicht jeder Arbeitnehmer erhalten.
Wird Kilometerpauschale verdoppelt?
Hinsichtlich der Kilometerpauschale zeichnet sich derweil eine Lösung ab. Auchan wollte nicht mehr als die steuerfrei gestellten 15 Forint/km gewähren, es sieht aber ganz danach aus, dass die Regierung diese seit Jahren unberührte Leistung endlich angleicht. Wie der Chef der Gewerkschaft der Arbeiterräte, Imre Palkovics, ebenfalls am Donnerstag informierte, bereite das Wirtschaftsministerium eine Anhebung der steuerfreien Pauschale auf 30 Forint vor.
