Ganz-Mavag
Gelingt die Talgo-Übernahme?
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Wie das Wirtschaftsportal vg.hu schreibt, ist der spanischen Regierung bei ihren Bemühungen, eine Übernahme des börsennotierten Traditionsbetriebs Talgo durch den ungarischen Interessenten zu verhindern, scheinbar kein Erfolg beschieden. Sowohl CAF als auch Stadler, die als Brancheninvestoren den Sozialisten in Madrid lieber wären als das vermeintlich Orbán-nahe ungarische Unternehmen, erteilten der Politik eine Abfuhr. Andere Hersteller wie Alstom oder Siemens sollen gar nicht erst Interesse bekundet haben.
Das Talgo-Management zeigte sich derweil offen für den neuen Partner, der Synergieeffekte nutzen möchte. Ganz-Mavag bringt Expertise und freie Kapazitäten mit, während Talgo längst an seine Grenzen stößt, wo es doch immer mehr Aufträge abzuarbeiten gilt. Im vergangenen Jahr konnte das spanische Unternehmen seine Umsatzerlöse auf 650 Mio. Euro steigern, bei einem Auftragseingang von 2,1 Mrd. Euro.
Damit hat sich der Auftragsbestand glattweg verdoppelt. Für die Ungarn ist der spanische Fahrzeugbauer interessant, weil dessen Technologien in den Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas gefragt sind. In Ägypten realisiert Ganz-Mavag gerade das größte Bahngeschäft seiner Geschichte. Allerdings geschah dies anfänglich im Verbund mit russischen Partnern, was die Regierung in Madrid befürchten lässt, Talgo würde letztlich „Putin in die Hände fallen“. In Spaniens Hauptstadt liest man halt nicht die Budapester Zeitung.