SK On
Flaute trifft Leiharbeitskräfte
Der regierungskritische TV-Sender RTL sprach exakt von 609 Beschäftigten, die von dem Unternehmen mir nichts dir nichts vor die Tür gesetzt wurden. SK On rechtfertigte die Massenentlassung mit der bescheidenen Nachfrage nach Elektroautos. Der Staatssekretär des Wirtschaftsministeriums, János Fónagy, erklärte in einer Parlamentsdebatte hierzu, die Stammbelegschaft sei nicht betroffen, es handele sich ausschließlich um Leiharbeitskräfte, die auch anderswo mühelos Arbeit finden würden.
Wirtschaftsportale hatten in jüngster Zeit von zunehmenden Schwierigkeiten bei dem südkoreanischen Konzern berichtet. Die Krise der Batteriezellfertigung sei im globalen Maßstab bereits so weit fortgeschritten, dass die Rating-Agenturen ersten Unternehmen wie SK Innovation das Bonitätszeugnis entziehen. Zur Zeit des Elektrobooms hatte SK On Hungary sein Werk in Komárom an der Grenze zur Slowakei ständig aufgestockt und schließlich einen zweiten Standort in Iváncsa aufgebaut. Dessen zweite Ausbaustufe wurde wegen der Trendwende am Markt vorerst auf Eis gelegt. Damit ging zugleich ein Einstellungsstopp für das Werk an der Donau einher, wo zuletzt nahezu 3.000 Mitarbeiter beschäftigt waren.