MOL-Chef
Erdöl-Embargo ist knallharte Physik
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Käme es dazu, würde das die gesamte Region schwer erschüttern“, sagte Zsolt Hernádi, der Vorstandsvorsitzende der MOL Nyrt., auf der Jahreshauptversammlung des Unternehmens am Donnerstag in Budapest.
„Ich weiß, dass allerlei Ansichten im Umlauf sind. MOL stellt liebend gerne jeden als Technologen ein, der das Problem lösen kann. Wir selbst sehen leider im Moment nicht, wie es sich lösen ließe, ohne weitreichende Auswirkungen für ganz Mittelosteuropa.“ Hernádi stellte klar, hier gehe es nicht um ideologische Fragen, die sich am Schreibtisch entscheiden lassen. „Das sind schwerwiegende logistische, technologische und chemische Fragen, hier geht es um knallharte Physik“, sagte er.
Es braucht viel Zeit und viel Geld
Die Raffinerien der Region seien auf die Verarbeitung russischen Erdöls ausgerichtet; täglich treffen 120 Mio. Liter Öl als Rohstoff bzw. als Endprodukt an. „Diese Mengen abzulösen braucht Zeit und Geld, viel Zeit und viel Geld“, mahnte der Topmanager. Die Lieferströme aus der Ukraine versiegten bei der ersten Krise vor acht Jahren schon einmal vorübergehend. Mit den daraufhin eingeleiteten Investitionen von 170 Mio. USD konnte die MOL-Gruppe erreichen, dass heute 30% des zu verarbeitenden Rohöls über die Adria-Trasse beigegeben werden können. Käme es nun zum Totalausfall, bräuchten die Ungarn 2-4 Jahre und müssten 500-700 Mio. USD in die Hand nehmen, um das für die Versorgung der Region erforderliche Produktionsniveau wiederherzustellen.
Diesel wird eher knapp
Im Übrigen rechnet Hernádi eher mit einer europäischen Diesel- als einer Ölkrise. Das erkläre sich daraus, dass Russland hinter der Hälfte der Dieselimporte des Kontinents steht. Das Embargo auf Erdöl schmerzt Mitteleuropa besonders, bei Erdölprodukten hätte Westeuropa wohl noch mehr zu leiden – ergo präferiert jedes Land Sanktionen, die einem selbst weniger wehtun. Der MOL-Chef warnte, die EU dürfe in ihren Regulierungsschritten nicht jene Staaten über Maßen belasten, die ohne direkten Zugang zum Meer weniger anpassungsfähig sind.
Was die hohen Energiepreise betrifft, seien diese nicht erst mit dem Ukraine-Krieg entstanden. Unabhängig von der Dauer des Krieges dürften die fundamentalen Probleme der Energiemärkte für dauerhaft höhere Preise sorgen, mit einem neuen Marktgleichgewicht frühestens in zwei Jahren. Wenn Europa nun auf Energiesouveränität drängt, muss klar sein, dass dies die Länder viel Geld kostet, weil überschüssige Kapazitäten aufgebaut werden müssen.
Alsbald zur Normalität zurückkehren
Zur Politik der gesenkten Wohnnebenkosten merkte Hernádi an: „Ob es uns gefällt oder nicht, die Länder unserer Region, wo die Energiekosten ein Mehrfaches des in Westeuropa verfügbaren Haushaltseinkommens erreichen, können diese ausgeuferten Marktpreise nicht ungebremst stehen lassen.“ Natürlich lassen sich die gedrückten Tarife nicht dauerhaft halten, denn das Geld wird nun für andere wichtige Dinge gebraucht, wie Energiesicherheit, Diversifizierung oder Klimawandel. Auch die Preisstopp-Maßnahmen müssen mittelfristig beendet werden, das Land müsse zur Normalität, zu den Marktnormen zurückkehren.
Die Aktionäre stimmten auf der Hauptversammlung dem Vorschlag des Vorstandes zu, einschließlich einer Sonder-Dividende insgesamt 242 Mrd. Forint auszuschütten. Wegen der Corona-Krise blieb die Dividende 2020 aus, zudem verbuchte die MOL-Gruppe 2021 Rekordergebnisse. Bei Nettoumsatzerlösen von 5.960 Mrd. Forint wurde das EBITDA von zuvor 630 auf 1.072 Mrd. Forint gesteigert, das Nettoergebnis landete bei 526 Mrd. Forint.
Da klingt er ganz ähnlich wie BASF-Chef Martin Brudermüller.
Wenn man sich eben derart in eine Abhängigkeit begibt. …
Spiegel lügt, Merkur lügt.
Allein Ungarn bezahlt Gas in Rubel.
10 europäische Länder haben bei Gasprom Bank Rubel Konto eröffnet. Es werden die Gaslieferungen in € oder Dollar bezahlt und intern wird die Fa das Geld auf Rubel getäuscht. Wuelleicht wird eines Tages in Kripto bezahlt.
Lügrnpresse eben.
Ja – nur gut, dass Sie nicht lügen.
So einfach ist die Sache aber nun einmal nicht.
Zumal Putin seine Spielchen treibt, um Uneinigkeit in der EU zu erzeugen.
Angesichts der Sanktionen strampelt unser Möchtegern-Zar eben zunehmend nervös herum. Es läuft schließlich nicht gut für ihn.