Minister Péter Szijjártó erwähnte „am Rande“, dass Siemens an der Seite von Framatome in das Projekt AKW Paks 2. involviert ist. Fotos: MTI/ Zoltán Máthé

Siemens Energy

Dual und in Paks dabei

Eigentlich stand am Donnerstag „nur“ eine Einweihungsfeier bei Siemens in Budapest an, Péter Szijjártó sorgte jedoch für eine große Überraschung. Der Außenwirtschaftsminister teilte nämlich „am Rande“ mit, dass die Deutschen gemeinsam mit Framatome die Steuerungstechnik für das AKW Paks 2. liefern werden.

Der Minister würdigte das umfangreiche Investitionsprogramm des strategischen Partners Siemens Energy: Am Donnerstag wurde eine neue Werkhalle übergeben, in der künftig Bauteile für Gasturbinen hergestellt werden sollen. An gleicher Stelle wurde ein Zentrum der dualen Ausbildung eingerichtet, um den Nachwuchs mit dem Know-how für die modernsten Technologien auszurüsten. Schließlich wurde noch eine Solaranlage mit 1,5 MW eingebauter Leistung eingeweiht, die einen Teil der am Standort benötigten Elektroenergie sicherstellen wird. Insgesamt wendete die Siemens-Gruppe für diese Projekte 26 Mrd. Forint auf und hat damit ihr Engagement nahezu verdoppelt, seitdem die Dokumente der strategischen Partnerschaft mit der Orbán-Regierung unterzeichnet wurden.

Außenwirtschaftsminister Péter Szijjártó beim symbolischen Produktionsstart gemeinsam mit Jörg Schmücker (r.), Vizepräsident von Siemens Energy.

Framatome bleibt nicht allein

Szijjártó bekräftigte bei der Gelegenheit den Kurs, die Energieabhängigkeit des Landes konsequent zu reduzieren. Dazu würden die technischen und technologischen Voraussetzungen geschaffen und ein „zweites“ Kernkraftwerk errichtet. Die Siemens Energy werde auch in Zukunft eine Schlüsselrolle für die Sicherheit der Energieversorgung Ungarns einnehmen, nachdem man gemeinsam mit der französischen Firma Framatome die Ausschreibung um die Lieferung der Steuerungstechnik für die beiden neuen Blöcke des AKW Paks gewinnen konnte. (Diese Information hebt sich positiv von Nachrichten aus den Vormonaten ab, als in Berlin gleich zwei von den Grünen geführte Bundesministerien Siemens die Exportgenehmigungen für das ungarische AKW-Projekt verweigerten. Ungarns Außenwirtschaftsministerium reagierte darauf mit intensiveren Kontakten zu den Franzosen und dem vergnatzten Hinweis, Framatome werde die Aufgabe halt alleine bewältigen.)

Hand in Hand auf der Großbaustelle

Das AKW-Projekt möchte die Orbán-Regierung unbedingt zum Erfolg führen. So betonte Szijjártó erneut, unter Führung der russischen Rosatom würden Unternehmen aus den USA, Frankreich, Deutschland, Österreich und der Schweiz Hand in Hand auf der Großbaustelle agieren. „Was heute bei uns mit der Nuklearenergie geschieht, gibt ein wenig Hoffnung, dass der gesunde Menschenverstand in den internationalen Beziehungen noch nicht vollständig abhandengekommen ist. Es gibt Hoffnung, dass wir in Zukunft vielleicht doch wieder zu einer normalen Zusammenarbeit zurückkehren können, die auf gegenseitigem Respekt beruht“, erklärte Ungarns Chefdiplomat. Für Ungarn sei dies evident, weil das Land auch künftig als Treffpunkt von Wirtschaftsakteuren aus Ost und West agieren will.

Ein Gedanke zu “Dual und in Paks dabei

  1. ……, weil das Land auch künftig als Treffpunkt von Wirtschaftsakteuren aus Ost und West agieren will.”
    Die Vasallen der USA haben aber die Order, Russland zu isolieren und die wirtschaftliche Verbindung zu Asien zu kappen, damit der billig-geistlose Imperator seine amerikanische Vormachtstellung behalten kann (die sowieso immer mehr zerbröselt).

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