MOL-Vorstand Zsolt Hernádi ermahnt die Politik, Sonderbelastungen von Unternehmen nicht zu übertreiben. Foto: Mandiner / Árpád Földházi

MOL Nyrt.

Dividende ist Spitze

„Der Ausweg aus der Energiekrise kann ausschließlich über den Markt führen.“ Das erklärte CEO Zsolt Hernádi auf der Jahreshauptversammlung der MOL Nyrt. am Donnerstag.

Regierungen müssten ebenso wie internationale Institutionen einsehen, dass das benötigte Gleichgewicht auf lange Sicht nur marktkonform bewahrt werden kann. Die MOL-Gruppe wurde von den Regierungen in der Region ihres Aktivitätsradius im vergangenen Jahr mit Sonderbelastungen in Höhe von 2,2 Mrd. USD bedacht. Diese Zahlungen waren notwendig, weil Mittelosteuropa besonders extrem unter den Folgen der explodierenden Energiepreise litt. In diesem Umfang sind diese Sondersteuern aber nicht aufrechtzuerhalten, meinte der Topmanager des größten ungarischen Unternehmens.

Gestärkt aus jeder Krise

Dessen ungeachtet werde die MOL-Gruppe wie in der Vergangenheit auch aus dieser Krise gestärkt hervorgehen. Das stärkste Finanzergebnis aller Zeiten erlaube die Ausschüttung einer Dividende von 350 Forint pro Aktie oder insgesamt nahezu 280 Mrd. Forint (750 Mio. Euro). Die Grund-Dividende erhöht sich zum Vorjahr von 100 auf 150 Forint, ergänzt um eine Sonderausschüttung von 200 Forint je Aktie.

Von Polen bis Alteo

Wichtige Meilensteine für die MOL-Gruppe waren 2022 der Einstieg mit 420 Einheiten in den polnischen Tankstellenmarkt, die langfristig, auf 35 Jahre erteilte Abfallkonzession in Ungarn und die Übernahme der Alteo Nyrt. für Fortschritte bei der Verbreitung erneuerbarer Energien. Die durch die Energiesanktionen provozierte Umstellung der MOL-Raffinerien gehe voran; Slovnaft habe in Bratislava soeben die erste Lieferung von Erdöl via Kroatien erhalten – der Rohstoff stammt aus der Eigenförderung der Ungarn in Aserbaidschan. Insgesamt werde die technologische Umstellung der Raffinerien knapp 500 Mio. USD kosten.

Die Muttergesellschaft der MOL Nyrt. erzielte 2022 bei einer Bilanzsumme von 4.962 Mrd. Forint einen Gewinn von 508 Mrd. Forint, auf Gruppenebene kam eine Bilanzsumme von 7.968 Mrd. Forint zustande, begleitet von 912 Mrd. Forint an Gewinnen.

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