Jens Bühler, Leiter der Produktion und Standortverantwortlicher des Mercedes-Benz Werks Kecskemét. Foto: vg.hu/ Zoltán Vémi

Mercedes-Benz Kecskemét

CEO Bühler: „Wir gestalten hier die Zukunft“

Werksleiter Jens Bühler hat dem Wirtschaftsportal vg.hu Einblicke in die Zukunftspläne von Mercedes-Benz in Kecskemét gegeben.

Die Inbetriebnahme des neuen Werksteils ist bis Mitte 2026 geplant, bestätigte Bühler. Mercedes-Benz investiere dabei mehr als 1 Mrd. Euro und schaffe 3.000 Arbeitsplätze zusätzlich – zu den bestehenden rund 4.500 Arbeitsplätzen. „Damit gestalten wir die Zukunft neu.“ Im Rahmen des Interviews wurden auch die neuen Modelle sowie die zukünftige Ausrichtung der Produktion im ungarischen Werk Kecskemét thematisiert.

Kollegen stehen im Mittelpunkt

Jens Bühler leitet das Mercedes-Werk in Kecskemét seit gut einem Jahr. „Im Ausland zu arbeiten ist immer eine große Umstellung, aber wir haben uns in Ungarn von Anfang an zu Hause gefühlt“, sagte er dem Portal. „Im Werk in Kecskemét stehen die Kollegen im Mittelpunkt. Ein modernes Werk kann an vielen Orten gebaut werden, aber es ist das Engagement der Mitarbeiter, das die Produktion wirklich besonders macht.“ Der Topmanager sieht die Mitarbeiter „wirklich motiviert“, die mit viel Energie und „unglaublichem Engagement“ bei der Sache sind. Er habe aus eigenen Erfahrungen den Vergleich mit Asien und verwies darauf, dass Mercedes-Benz 2024 erneut zum attraktivsten Arbeitgeber Ungarns in der Automobilbranche gewählt wurde.

„Wir sind nach Kecskemét gekommen, um zu bleiben.“

Im vergangenen Jahr gehörte die Produktion des zweimillionsten Mercedes-Benz in Kecskemét, eines vollelektrischen EQB, zu den wichtigsten Meilensteinen. Nach so vielen Autos „Made in Kecskemét“ sei man nun in vielen Bereichen auf Augenhöhe und hat sich in einigen „vom Lehrling zum Meister entwickelt“.

„So etwas macht man nicht jeden Tag.“

Der Standort weist eine sehr hohe Effizienz auf, weil hier alles sehr kompakt ist, angefangen von einstöckigen Gebäuden bis hin zur jungen Produktionsinfrastruktur. Natürlich ist auch die Werkserweiterung ein großer Meilenstein. „Ich war in meiner vorherigen Rolle an verschiedenen Bau- und Erweiterungsprojekten beteiligt und weiß daher: So etwas macht man nicht jeden Tag.“ Bei dieser Investition geht es nicht nur darum, die Kapazitäten zu erweitern, sondern auch darum, die Zukunft zu gestalten.  „Dieser neue Werksteil ist für die Produktion in Kecskemét ein großer Schritt nach vorn, denn wir steigen in ein völlig neues Segment ein: das Core-Segment.“ Das stärke die Position von Kecskemét innerhalb des Mercedes-Benz Produktionsnetzwerks weiter.

Wie ein Motortausch während der Fahrt

Neben der Werkserweiterung für die Fahrzeuge der Mercedes-Benz Electric Architecture (MB.EAM) laufen parallel die Vorbereitungen auf die neuen Fahrzeuge im Entry-Segment der Mercedes Modular Architecture (MMA). Die neuen Produktionslinien müssen schrittweise in die bestehende Produktionsstruktur integriert werden. „Das ist so, als würde man einen Motor bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h tauschen“, kommentierte Bühler. Die Umstellung der Produktion der bestehenden Modelle (CLA, CLA Shooting Brake und EQB) auf die neue MMA-Plattform ist eine gewaltige Aufgabe. Der Werksleiter sieht hier eine „echte Triebkraft“ für die ganze Region.

Die antriebsflexibel aufgestellte Produktion ermöglicht es, flexibel auf den Übergang zur Elektromobilität zu reagieren. Das Tempo der Transformation bestimmen die Marktbedingungen und die Wünsche der Kunden. Wegen der Erweiterung wurde die Produktion auf einen Zweischichtbetrieb umgestellt, die Zahl der Schichten kann aber jederzeit wieder erhöht werden.

Im Montagewerk des Mercedes-Benz Werks Kecskemét. Foto: Szilárd Dudar

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