MOL-Gruppe
Campus offiziell eingeweiht
Auf Einladung von CEO Zsolt Hernádi nahm Orbán an einer Vorstandssitzung des einheimischen Mineralölkonzerns teil.

Hernádi nutzte die Gelegenheit, um seinem Gast die neue Firmenzentrale der MOL-Gruppe im Süden von Budapest vorzustellen. In Begleitung von Viktor Orbán nahmen an dem Rundgang Wirtschaftsminister Márton Nagy, Energieminister Csaba Lantos und der politische Direktor des Ministerpräsidenten, Balázs Orbán, teil. Die anschließende Vorstandssitzung drehte sich um die langfristige Geschäftsstrategie sowie die Auswirkungen von Wirtschafts- und Energiekrise, aber auch um die Versorgungssicherheit Ungarns.
Keine Erwähnung fand in der offiziellen Aussendung von Seiten der Pressestelle des Ministerpräsidenten, dass die MOL-Gruppe fortan eine Sondersteuer von 95% (!) schlucken muss – an Stelle des bisherigen Satzes von 40%. Damit wird dem einheimischen Mineralölkonzern der sog. Brent-Ural-Spread, also der Übergewinn aus der sanktionsbedingt steigenden Differenz der Rohölpreise, nahezu vollständig abgeschöpft. Diese Differenz zwischen dem russischen und dem „Weltmarktölpreis“ von früher wenigen Dollar pro Fass schoss im Sommer im Zusammenhang dem Ukraine-Krieg und den daraufhin gegen Russland verhängten Sanktionen bis auf 30-35 Dollar in die Höhe, und bewegte sich auch im Herbst noch um 20-25 Dollar. Die MOL-Gruppe verarbeitet in ihren Raffinerien 50 Mio. Fässer Rohöl im Jahr, wovon 70% aus russischer Förderung stammen.
Im MOL-Campus, der am Donnerstag offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde, sind auf 86.000 m2 künftig rund 2.500 Mitarbeiter des Unternehmens tätig. Mit 143 m Höhe handelt es sich um den größten Wolkenkratzer Ungarns, die Aussichtsterrasse im 29. Geschoss wird ab dem Frühjahr auch für Besucher offenstehen.
