Automobilindustrie
Bald eine Million Pkw aus Ungarn?
Der Generaldirektor der Investitionsförderagentur HIPA verwies bei seiner Aussage auf den Erfolg der Fahrzeugindustrie, die im Mittelpunkt der gemeinsam mit der DUIHK organisierten Konferenz stand. Joó meinte, die Zahl der in Ungarn gebauten Autos könne von zuletzt 507.000 Einheiten binnen weniger Jahre auf mehr als 1 Mio. Einheiten im Jahr klettern. Zu einem solchen Volumen seien gegenwärtig in Europa nur fünf Länder imstande. Die hiesigen Automobilwerke bezeichnete er als wettbewerbsfähiger denn ihre Konkurrenten in Westeuropa. Das hiesige Ökosystem der Automobilindustrie erstrecke sich von der Softwareentwicklung über das autonome Fahren, alternative Antriebe und Komposit-Technologien bis hin zu Teststrecken.
Vier starke Zentren
Gestützt auf internationale Statistiken sieht der HIPA-Chef Ungarn als einen Gewinner der jüngsten Jahre. Nach der Coronapandemie fiel das Produktionsvolumen der Automobilindustrie in Frankreich, Großbritannien, Polen und den USA auf 60-70% des Ausgangswertes zurück, aber auch Spanien, Japan und Tschechien seien noch nicht zum Vorkrisenniveau zurückgekehrt. Stattdessen konnte Ungarn 2023 bereits einen höheren Ausstoß vermelden. „Ohne die starken Zentren der Automobilindustrie in Esztergom, Szentgotthárd, Győr und Kecskemét wäre das nicht denkbar“, merkte Joó an.
Der Durchbruch gelingt, wenn…
In seiner Eigenschaft als Regierungsbeauftragter wiederholte er die These vom Übergang zur Elektromobilität, der die Wirtschaft in den nächsten Jahrzehnten bestimmen werde. Ungarn setze hier bewusst auf seine Rolle als Bindeglied zwischen Technologien aus Ost und West. Man wolle neben den deutschen Premiumherstellern ebenso die europäische Expansion asiatischer Unternehmen befördern.
„In diesem Sinne können wir jener Absicht der EU nichts abgewinnen, den Wettbewerb mit Zusatzzöllen zu verzerren.“ Im offenen Wettbewerb würden die Europäer angeregt, noch bessere und preiswertere Elektroautos zu bauen sowie mehr Geld in F+E zu stecken. Die Reichweite der Elektroautos müsse erhöht, die Herstellungskosten der Batterien gesenkt werden. Der Durchbruch werde gelingen, wenn die Elektroautos eine bessere Verarbeitungsqualität aufweisen und die Infrastruktur für die Elektromobilität, z. B. in Form von Ladestationen entsprechend ausgebaut wird. Die HIPA wolle gerne helfen, die einheimischen KMU erfolgreicher in die Lieferketten der Großunternehmen einzugliedern.