Die einheimische Karsai-Holding setzt nun – im Einklang mit den strategischen Zielen der Regierung – auf Medizintechnik. Foto: MTI/ Zoltán Kocsis

Karsai Alba Kft.

Autarkie gegen Engpässe

Ungarn will auch in der Fertigung von Medizintechnik auf eigenen Beinen stehen. Das rechtfertigt Zuschüsse in Höhe von 730 Mio. Forint für ein neues Werk in Székesfehérvár.

Die Karsai Alba Kft. investierte mehr als 4 Mrd. Forint (rund 10 Mio. Euro) in das Projekt, das 37 Arbeitsplätze bei der Herstellung von labor- und medizintechnischen Geräten schafft. Außenwirtschaftsminister Péter Szijjártó begründete den Anspruch auf Autarkie bei der Betriebseinweihung am Montag mit der Notlage zur Zeit der Corona-Pandemie. „Wir mussten damals die Anfälligkeit der globalen Systeme erkennen und erlebten akute Engpässe bei Geräten, deren Existenz wir zu Friedenszeiten gar nicht wahrnehmen.“

Auf Zeitalter der Pandemien vorbereiten

Ungarn wolle die richtigen Schlüsse ziehen und sich auf ein Zeitalter der Pandemien vorbereiten. „Dann wollen wir bestmöglich gerüstet sein, damit die Behörden die Gesundheit der Menschen schützen können.“ Im medizinischen Gerätebau seien heute bereits 13.000 Ungarn beschäftigt, das Produktionsvolumen der Branche ist seit der Pandemie um 70% auf im Vorjahr 360 Mrd. Forint (ca. 950 Mio. Euro) und in diesem Jahr weiter dynamisch angestiegen. Rund 90% der Umsatzerlöse des Segments entspringen Exportmärkten.

Milliarden für einheimische Firmen

Die Förderstrategie der Regierung konzentriert sich insbesondere auf durch einheimisches Kapital kontrollierte Unternehmen. Vor der Karsai Alba Kft. wurden bereits mehr als 1.100 andere ungarische Firmen mit Zuschüssen bedacht. Diese summierten sich auf 580 Mrd. Forint und lösten Investitionen im Gesamtwert von 2.300 Mrd. Forint aus. Im Ergebnis dieser Projekte sollen nicht nur gut 13.000 neue Arbeitsplätze entstanden sein, es wurden nach Angaben des Ministeriums gleich mehr als 150.000 Arbeitsplätze auf Jahre abgesichert.

Schreibe einen Kommentar

Weitere Artikel