Zum komplexen Geschäft gehört die Übernahme der Firma Hirtenberger. Foto: Screenshot/ honvedelem.hu

4iG-Gruppe

Am Rüstungsboom teilhaben

Die Rüstungssparte des börsennotierten Unternehmens steigt nun bei mehreren staatlichen Firmen der Verteidigungsindustrie ein.

Auf die Vorverträge vom Juni folgte eine allgemeine Durchleuchtung und Abstimmung mit den internationalen Partnern, bevor das Wirtschaftsministerium am Montag die amtliche Nachrichtenagentur MTI unterrichtete: Die staatliche N7-Holding hat gleich drei Kaufverträge mit der 4iG SDT Zrt. geschlossen.

Demnach erwirbt die 4iG-Gruppe die Hirtenberger Defence Systems Kft. komplett bzw. Mehrheitsanteile an der N7 Defence Holding Zrt. und eine indirekte Minderheitsbeteiligung an der Rheinmetall Hungary Zrt. Die Versorgungssicherheit der Ungarischen Armee (MH) bleibe auch nach den Verkäufen gewährleistet, während die Einbeziehung von privatem (ausländischem) Kapital in verschiedene Projekte der Verteidigungsindustrie erleichtert wird. Zudem sollen die betreffenden Firmen ertüchtigt werden, mit ihren niveauvollen Produkten auch am Weltmarkt in Erscheinung zu treten. Ungarn möchte erklärtermaßen am Boom des internationalen Rüstungsgeschäfts teilhaben. Ein privater Marktakteur kann zudem besser auf die Anforderungen von EU-Förderprogrammen reagieren.

Drehten sich die Verhandlungen Anfang Juni noch um insgesamt neun Gesellschaften der N7-Holding, erstrecken sich die Kaufverträge letztlich auf sechs Firmen. 4iG SDT erwirbt 75% + 1 Stimmrecht an der N7 Defence (in diese Holdinggesellschaft wurden die Geschäftsanteile des Staates an den Firmen Aeroplex Kft., Arzenál Fegyvergyár Zrt., Colt CZ Hungary Zrt. und Rheinmetall Hungary Munitions Zrt. eingebracht), 100% am Munitionshersteller Hirtenberger sowie 75% + 1 Stimmrecht an der VAB Kft., die wiederum 49% an der Rheinmetall Hungary Zrt. hält. Der Gegenwert der drei Transaktionen wird mit netto 72,1 Mrd. Forint (185 Mio. Euro) angegeben, gestützt auf Bewertungen durch die Beratungsfirma EY. Die EY-Experten achten während des Verkaufsprozesses darauf, dass keine verbotenen staatlichen Zuwendungen fließen. Die N7-Holding wird für die kritische Infrastruktur auch künftig eine Pachtgebühr beziehen.

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