Neue Technologien

Altlast in Beton gegossen

Drei einheimische Firmen haben einen Durchbruch bei der Verwertung des Rotschlamms erzielt, der bei der Herstellung von Aluminium anfällt und die Umwelt extrem belastet.

Der Rotschlamm, der für die folgenschwerste Umweltkatastrophe in der ungarischen Industriegeschichte sorgte, wird mit Hilfe der neuen Technologie in Betonprodukten verarbeitet. Für das Projekt erhielt das Konsortium aus Golder Zrt., Geovol Kft. und Martin Metals Kft. in Kooperation mit der staatlichen Bay Zoltán Nonprofit Kft. und der Pannon-Universität 1 Mrd. Forint an EU-Fördermitteln. Das F+E-Projekt zog sich fünf Jahre hin, ehe die neu entwickelten Technologien der ungarischen Forscher die Produktionsreife erlangten.

Den Teilnehmern an dem Projekt ging es ursprünglich darum, dem in den Rückhaltebecken von Ajka abgelagerten Rotschlamm wertvolle Mineralien zu entziehen. Dafür wurden mehrere Recyclingverfahren und zwei Fertigungstechnologien ausgearbeitet sowie eine Anlage gebaut.

Die Martin Metals Kft. beschäftigte sich mit diesem Thema schon weit vor der Rotschlammkatastrophe von 2010, weil die Aluminiumherstellung hierzulande 50 Mio. t Altlasten verursacht hat. Nun kann man aus den Rückständen Eisenoxid gewinnen. Von Bauxitrückständen zeigte sich, dass diese als Zuschlagstoff für Beton dessen Lebensdauer deutlich erhöhen und nahezu ein Drittel Kies und Sand ablösen können. Die Martin Metals Kft. hat bereits Genehmigungen für die Verarbeitung von 8.000 t Industrierückständen im Jahr. Im vergangenen Jahr konnte sie sowohl Umsätze als auch Gewinne leicht, auf 94 Mio. Euro bzw. 3,3 Mio. Euro, erhöhen.

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