Musizierende Straße
Wo die Trauben reifen
Zumindest auf einem kurzen Abschnitt zwischen Hernádkak und Bekecs. Die Beton-Melodie ist dem ungarischen Volkslied „Érik a szőlő“ (Die Trauben reifen) entlehnt. Der Ministerpräsident probierte die Schnellstraße dieser Tage aus, hatte dabei aber weniger Sinn für Musik, als für den Geschwindigkeitsrausch. In den Sozialmedien schrieb er von einem alten Traum, der nun endlich verwirklicht werden konnte, nämlich mit 110 Sachen von Miskolc nach Szerencs zu rasen. Er bremste die eigene Begeisterung aber gleich mit dem Hinweis aus, die Autofahrer sollen die neue Strada genießen, aber dabei umsichtig agieren. Nicht nur Deutsche werden Viktor Orbán für die Aussage zum Geschwindigkeitsrausch eher belächeln.
Die Regierung stellte das Geld für den knapp 20 km langen Abschnitt Ende 2020 bereit, die Ausbauarbeiten der Landstraße zu einer vierspurigen Schnellstraße begannen im Sommer 2021. Die Baukosten beliefen sich auf 38 Mrd. Forint (gut 100 Mio. Euro). Technisch übergeben wurde die Strecke im Übrigen schon Ende 2022, nur galt bisher noch eine Geschwindigkeitsbegrenzung.