Glosse: Eindrücke eines Neu-Ungarn, Teil 42
Wie jetzt? Für Israel oder Palästina?
Selbst als Auswanderer gewöhnt man sich schnell daran und fühlt sich bald genauso entspannt, egal, welche Krisen die Welt gerade durchrütteln. Selbst von kriegerischen Auseinandersetzungen lassen sich die Ungarn nicht so leicht spalten.
„Fahnensolidarität“
Natürlich gibt es deutsche Auswanderer, die hier noch „neu“ sind und nicht so recht wissen, auf welche Seite sie sich schlagen sollen. So wie unser Freund Heinz, ehemaliger Berliner, der zwar zu feige für Demos ist, dafür seine politische Einstellung gerne durch Flaggen dokumentiert, die er an einem speziell platzierten Fahnenmast hinten in seinem Garten aufzieht.
Damit ist er auch recht gut ausgerüstet: mit der ungarischen, der deutschen, der Europaflagge, natürlich der ukrainischen, sogar eine Regenbogenfahne hat er sich mal von einem linken Verlag schicken lassen, damit allerdings seine ungarischen Nachbarn ziemlich verunsichert, die mit bunten Farben und wokem LGB-sowieso-Gedöns absolut nichts anzufangen wussten.
Just am 7. Oktober, dem Tag des Hamas-Überfalls auf Israel, bei dem rund 1.200 Zivilisten getötet und über 200 Menschen verschleppt wurden, hat er aus Solidarität schnell die Fahne Israels mit dem Davidstern aufgezogen und fortan die verdutzte Verkäuferin vom ABC-Laden mit „Shalom“ begrüßt.
Das war auch wirklich ein barbarischer Terror-Akt der Hamas, dessen Folgen bestimmt noch sehr viele Menschen auf beiden Seiten zum Opfer fallen werden. Kurz nach dem Überfall gab es in Budapest sogar pro-israelische Demonstrationen.
Kein importierter Antisemitismus
Doch nachdem Israel dann ankündigte, dass es eine Bodenoffensive im Gaza-Streifen plant und den Palästinensern das Wasser abstellen will, und als dann noch ein Krankenhaus in Gaza – von wem auch immer – beschossen wurde, rief mich der Heinz ganz aufgelöst an, ob ich zufällig eine Palästina-Flagge hätte. Ich bedauerte, ich könne ihm lediglich einen mottenzerfressenen Palästinenser-Schal aus meiner Sturm- und Drangzeit anbieten.
Zudem wollte er noch wissen, ob es in Budapest auch Pro-Palästinenser-Demos gäbe. Doch wer soll da mitgehen, so ganz ohne muslimische Massenmigration? Die lehnen die Ungarn ja ab – zum Glück. 150 Jahre grausame islamische Besetzung durch die Osmanen waren mehr als genug. So kennt man hier auch keinen importierten Antisemitismus wie in Deutschland. Und eine links-grün-gesteuerte Islamisierung durch Multi-Kulti-Fanatiker gibt es in Ungarn natürlich auch nicht.
Keine Veränderungen fürs jüdische Leben
In Ungarn hat sich das jüdische Leben seit der jüngsten Eskalation im Nahen Osten überhaupt nicht verändert: die Budapester Synagogen müssen nicht zusätzlich geschützt werden. Jüdische Menschen können sich nach wie vor ungestört und frei in Budapest bewegen, sei es mit ihrer Kippa oder in anderer traditioneller Kleidung. Die ungarische Regierung umschifft derweil die nahost-politischen Klippen mal wieder meisterlich.
Da tun mir die vielen Gutmenschen in Deutschland richtig leid, die nicht wissen, wie sie sich zwischen der Absolutierung der Rechte islamischer Einwanderer und dem Schutz der Sicherheitsinteressen der jüdischen Bevölkerung richtig positionieren sollen. Beide Anliegen werden zwar mit Bezug auf die deutsche Geschichte begründet, aber sie gleichzeitig in Einklang zu bringen, erweist sich oft als unmöglich – ein klassischer Zielkonflikt.
Vielleicht hätten deutsche Politiker seinerzeit besser auf jemanden wie Karl Lagerfeld hören sollen, der Ende 2017 mit seinem Spruch voll ins Schwarze traf, als er sagte: „Selbst wenn Jahrzehnte dazwischenliegen, kann man nicht Millionen Juden töten und später dann Millionen ihrer schlimmsten Feinde ins Land holen“. Obwohl er lediglich ein unpolitischer Mode-Guru war, schien er offensichtlich einen schärferen Verstand zu haben, als so mancher heutige politische Entscheidungsträger.
Der Autor ist Diplom-Physiker, machte dann aber die Musik und die Liebe zur Sprache zu seinem Beruf und wurde Kabarettist. In den vergangenen 40 Jahren stand er mehr als 6.000 Mal auf der Bühne und war in zahlreichen Fernsehsendungen zu Gast. Nebenbei schrieb er sechs Bücher. Seit 2020 lebt er mit seiner Frau in der Nähe des Balaton. Mehr zu Detlev Schönauer finden Sie in diesem BZ-Interview.
Seinen Feind als Feigling zu bezeichnen, weil der sich politisch informiert selbst keine klaren Standpunkt zu dem Krieg in Nahost zu haben ist tatsächlich eine Glosse wert!
Die Meinung, dass nur Muslime für Palästina– nicht für Hamas – demonstrieren, zeugt von politisch Unkenntnis oder Ignoranz des Verfassers.
Interessant wäre auch die Begründung wie die antisemitische Einstellung nach Deutschland importiert wurde und vor allem wer das tat?
Die sogenannte Glosse eher ein Witz, ein schlechter!
Helga und Hermannn Pulz Ich schliesse mich Ihrer Meinung voll an. Der Verfasser, sollte sich aus solch komplexen Themen, mit solchen Kommentaren lieber heraqushalten. Sehr viel Vorurteile auf einen Satz verkleinert. Schlimm. Das wir den Opfern, beider Seiten nicht gerecht. Ein solches Theema, so reduziert ? Da fehlt wirklich jedes Fingerspitzengtefühl. Herr Schönauer hat hier ja schon einige kuriose Meinungen zum besten gegeben, zum Teil, megaweit von jeder Realität entfernt, aber dass hier finde ich dann doch zu dumm.
“Magyarországot a pokol kapui sem fogják megdönteni.” -Kossuth Lajos
“Die Pforten der Hölle werden Ungarn nicht überwältigen” – Lajos Kossuth
Macht nur so weiter mit eurem Gerede vom komplexen Thema, während euch der einwandernde Islam die Grundlagen einer freien Meinungsäußerung raubt. Gerade junge Männer aus Arabien und der Türkei wollen die Scharia einführen, nicht so sehr durch Terror, sondern im Schlafzimmer bei ihren Frauen. “Sind wir mehr als die Hälfte, wird das Grundgesetz der BRD abgeschafft.” Es gibt reichlich solche Typen alleine auf youtube. Die Zeiten werden kommen, wo auch Idioten das erkennen. Natürlich hatte Lagerfeld total Recht. Das mindeste, was man hätte ab 2015 tun müssen: Die Moslems schon an der Grenze erklären lassen, dass sie das Existensrecht Israels anerkennen – und natürlich das deutsche Recht – bevor es humanitäre Hilfe gibt.
Ich hoffe sehr, daß H.H.Pulz und A.Rieger nicht zu den deutschen Einwanderern in Ungarn gehören.
Im “besten Germanistan aller Zeiten” dürfen sie natürlich die edle Seite der Hamas-Terroristen unterstützen, wie das auch die “Ampel” seit Jahren mit deutschen Steuergeldern tut.
Mit ihrem Gewissen werden sie selbst abrechnen müssen…
Einen schönen, friedlichen Advent und erholsame Weihnachten Herr Schönauer in Ungarn!
Ihre Beiträge sind immer eine Freude für mich.