Familie mit Schlitten am Neujahrstag, auf der Suche nach Schnee und Winter. Foto: MTI/ Tamás Kovács

Wochenendwetter

Sonne statt Winter

Das Neue Jahr begann mit Temperaturrekorden, zweistellige Höchstwerte waren praktisch die gesamte Woche über an der Tagesordnung.

Der Zustrom subtropischer Luft aus Süd und Südwest sorgte für einen Auftakt des eigentlich kältesten Monats im Jahr, wie es ihn noch nie gab. Gewöhnlich sind um diese Jahreszeit Werte kaum über null Grad, die noch im dicksten Nebel locker übertroffen wurden. Nicht einmal in den Nächten wurde es sonderlich kalt, weshalb ja die Silvesternacht wie in vielen anderen Teilen Europas so viele Menschen auf den Straßen sah.

Sagenhafte 18,9°C am Neujahrstag

Und tagsüber purzelten die Rekorde: War es schon zu Weihnachten in Budapest so mild wie nie zuvor (mit 13,1°C an Heiligabend), kletterte die Quecksilbersäule am Neujahrstag in einem Dutzend Städten und Gemeinden über 17,5°C, den bisherigen Tagesrekord, der freilich nur ein Jahr Bestand hatte. Neuer Rekordhalter ist Sellye mit sagenhaften 18,9°C. Am 2. Januar genügten bereits 18,2°C (gemessen in Fülöpháza), um den alten Rekord aus dem Jahre 1992 zu knacken, den Szentgotthárd mit 16,4°C hielt. Nahezu an zwei Dutzend Messstellen wurde dieser Spitzenwert Geschichte, unter denen sich auch wieder Sellye befand, in Gesellschaft von Städten wie Szekszárd und Kecskemét.

Wenigstens kam ab Dienstag, Mittwoch kräftiger Wind auf, so dass die katastrophal schlechte Silvester-Luft auch im Tal der Sajó und im Industriegürtel nördlich von Miskolc, in Eger, Salgótarján und Tatabánya weggeblasen wurde. Am Donnerstag konnten die Gesundheitsbehörden mit Ausnahme von Várpalota und Sajószentpéter landesweit Entwarnung geben.

In Debrecen blühen bereits die Schneeglöckchen.

Obstplantagen bräuchten Frost

Die Landwirte machen sich inzwischen Sorgen, denn es gibt nirgendwo tief gefrorenen Böden, die obendrein durch das milde und windige Wetter schneller ausgetrocknet werden. Vor allem die Obstplantagen bräuchten Frost, damit die Knospen nicht frühzeitig sprießen.

Das Wochenende zeigt sich überwiegend freundlich, mit viel Sonne und Tageshöchstwerten knapp über 12°C, im Südwesten näher an 15°C. Nebelfelder halten sich am längsten im Nordosten, wo es nachts gefrieren kann und tagsüber auch kaum mehr als 5°C „warm“ wird. Ab Montag treffen feuchtere Luftmassen ein. Bis zur Wochenmitte ist mit 10-20 mm Regen zu rechnen, ab Mittwoch dann auch wieder landesweit mit Nachtfrost.

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