Kabarettist Detlev Schönauer: "Im friedlichen Ungarn findet die Auseinandersetzung der Parteien ohne den Einsatz physischer Gewalt statt." Foto: Privat

Betrachtungen eines Neu-Ungarn, Teil 31

Rechtsstaat Ungarn duldet keine Selbstjustiz

Nun sind wir schon zweieinhalb Jahre in Ungarn und fühlen uns sauwohl. Aber auch uns übermannt schon mal die Sehnsucht nach der alten Heimat.

So waren wir – nach langer Zeit – zum Kinder- und Enkelbesuch nach Deutschland gefahren, und das just zur Karnevalszeit. Was in mir, dem gebürtigen Mainzer, natürlich viele Erinnerungen wachrief. Gerade, wenn einem lauter fidele und weinselige Menschen in bunten Maskeraden über den Weg stolpern: Prinzessinnen, Seebären, Clowns…

Die Indianer- und die Zigeunerkostüme blieben verschämt im Schrank – schließlich wird Deutschland von einer klaren „political correctness“ beherrscht, die genau festlegt, welche gesellschaftliche Gruppe sich diskriminiert zu fühlen hat – und welche ohne Weiteres diskriminiert werden darf.

Vulgäre üble Hetze bis offene physische Gewalt in Deutschland

Auch im Fernsehen: nur Alaaf und Helau. Was mich an meine kabarettistische Vergangenheit erinnerte, als ich im Karneval ab und zu fremdging und auch mehrfach an der TV-Sitzung „Mainz bleibt Mainz“ teilnahm.

Vor ein paar Jahren ging es dort noch viel gesitteter zu. Zwar wurden auch damals die von Medien und Politik festgelegten Gegner „gebasht“, aber noch nicht so unverschämt und vulgär, wie das in diesem Jahr mein ehemaliger „Kollege“ Lars Reichow getan hat, der die gesamte demokratisch gewählte AfD-Fraktion als einen „Haufen ungehobelter Arschlöcher“ diffamierte. Egal, wie man zur AfD steht, aber so etwas ist einfach nur üble Hetze. Erschreckend, dass daraufhin ein großer Teil des Publikums in „standing ovations“ ausbrach, was viel über die politische Kultur in Deutschland verrät.

Mittlerweile gehört es dort zum guten Ton, unbequeme politische Gegner auf primitivste Art anzugreifen. Immer häufiger nicht nur verbal, sondern auch körperlich: Schon mehrere AfD-Politiker wurden von Polit-Kriminellen aus den Reihen der Antifa brutal zusammengeschlagen oder mussten es hinnehmen, dass ihr privates Auto den „Flammentod“ fand. In den Mainstream-Medien sind solche Vorkommnisse, wenn überhaupt, nur eine Randnotiz wert. Es handelt sich ja schließlich „nur“ um AfD-Politiker.

Gewaltfreie politische Auseinandersetzung in Ungarn

Zum Glück gibt es so etwas in Ungarn nicht! Hier findet die Auseinandersetzung der Parteien ohne den Einsatz physischer Gewalt statt. Kein ungarischer Politiker muss um seine Gesundheit oder die Unversehrtheit seines Eigentums bangen, wenn er sich für seine Partei engagiert.

Das liegt sicher auch daran, dass es in Ungarn keine SA-ähnlichen Antifa-Gruppierungen gibt, als militanter Arm des links-grünen Establishments (also der „Guten“) im doch so notwendigen Kampf „gegen Rechts“ (also gegen die „Bösen“). Wir haben hier auch keine SPD-Co-Vorsitzende Saskia Eskens, die gerne ihre schützende Hand über die gewaltbereite linke Mischpoke hält. Von einer grünen Renate Künast ganz zu schweigen, die allen Ernstes den Wunsch äußerte, die martialische Antifa endlich direkt aus Steuermitteln zu finanzieren.

Rechtsstaat
Inzwischen fühlen sich einige Bundesdeutsche nicht nur für die Sexualaufklärung ungarischer Kinder zuständig, sondern auch dafür, wie sich ungarische Bürger kleiden. Wer sich ihrer Meinung nach „falsch“ angezogen hat, riskiert brutale Körperstrafen, die von Banden, in denen Bundesdeutsche dominieren, auch sofort vollstreckt werden. Screenshot vom Videomitschnitt einer Überwachungskamera

Neu ist allerdings, dass deutsche Antifa-Gruppen nun sogar unser friedliches Ungarn heimsuchen, um sich hier auszutoben. So geschehen vor einigen Tagen in Budapest, wo eine größere Gruppe Antifanten Jagd auf ihnen nicht genehm erscheinende Bürger machte und sie krankenhausreif schlug.

Dabei waren diese Schläger sogar noch so blöd, ihre vermeintlichen Gegner überhaupt zu erkennen. Nur weil ein ungarischer Bürger im Military Freizeit-Look zur Arbeit ging, galt er ihnen bereits als „Nazi“ und wurde von ihnen fast totgeschlagen. Auch vor ausländischen Touristen machte der brutale Mob nicht Halt, wenn er der Meinung war, dass sie die „falschen Klamotten“ trugen.

Ungarischer Rechtsstaat versus deutsche Selbstjustiz

Vielleicht unterlagen diese jugendlichen Polit-Kriminellen der Illusion, dass ihnen wie in Deutschland auch in Ungarn nicht viel passieren würde. Und wenn sie doch geschnappt würden, dann würden sie halt zeitnah der deutschen Justiz übereignet. Mal sehen, ob dieses Kalkül in Ungarn so ohne weiteres aufgeht!

Zwei deutsche Selbstjustizler sitzen jedenfalls bereits in ungarischer U-Haft, nach drei weiteren Deutschen wird mit internationalem Haftbefehl gefahndet.

Jetzt liegt es am ungarischen Rechtsstaat zu beweisen, dass er sehr wohl besser ist, als sein von der linksgrünen PR-Maschinerie beschädigter Ruf. Jetzt kann er zeigen, dass Selbstjustiz in Ungarn nicht geduldet wird und das Gewaltmonopol weiterhin fest in den Händen des Staates ruht.

Der Autor ist gelernter Diplom-­Physiker, machte dann aber die Musik und die Liebe zur Sprache zu seinem Beruf und wurde Kabarettist. In den vergangenen 40 Jahren stand er mehr als 6.000 Mal auf der Bühne und war in zahlreichen Fernsehsendungen zu Gast. Nebenbei schrieb er sechs Bücher. Seit 2020 lebt er mit seiner Frau in der Nähe des Balaton. Mehr zu Detlev Schönauer finden Sie in diesem BZ-Interview.

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