NAV meldet Erfolge

Im vergangenen Jahr verbuchte die NAV bedeutende Erfolge in der Bekämpfung des illegalen Tabakmarktes. Nach Angaben von Generalmajor Tamás Demeter, Vizepräsident der Behörde, wurden 118,5 Mio. Zigaretten beschlagnahmt, was das Dreifache des Vorjahres darstellt. Zudem wurden fast 120 t Konsumtabak sichergestellt, eine Steigerung um das 24-Fache.

Ganze Fabriken aufgedeckt

Außerdem gelang es, drei illegale Tabakfabriken aufzudecken. Die Steuerinspektoren stellten in den entdeckten Zigarettenfabriken und Lagern fast 75 Mio. Zigaretten und 95 t Tabak sicher. Die Hauptanbaugebiete für Tabak in Ungarn liegen zu 80-90% in den Komitaten Szabolcs-Szatmár-Bereg und Hajdú-Bihar. Kriminelle aus diesen Regionen kennen die Erntezeiten für Tabakblätter genau. Gestohlene Tabakblätter werden anschließend zur gewerblichen Herstellung von Konsumtabak in Heimarbeit verwendet.

Findige Schmuggler

Neben der Produktion in Ungarn floriert auch der Zigarettenschmuggel. Der NAV-Vizepräsident berichtete von vielfältigen Methoden der Schmuggler. Auf den Straßen existieren zahlreiche Tarnungstechniken, welche den Steuerbehörden zwar bekannt sind, doch die Kreativität der Schmuggler scheint keine Grenzen zu kennen. Als häufigste Methode nutzen Schmuggler die werksseitigen Hohlräume in Fahrzeugen als Verstecke. Tabakwaren werden oft unter regulärer Transportware verborgen. Sogar in Dosen mit bulgarischem Ziegenkäse fanden sich geschmuggelte Waren. Straßenkontrollen zeigten, dass viele Fahrzeuge gezielt für den Schmuggel modifiziert wurden, etwa durch doppelte Böden oder Rückwände.

Drohnen für illegale Tabakeinfuhr

An der Grenze zur Ukraine setzen Schmuggler zunehmend auf moderne Technologien. NAV-Mitarbeiter fangen regelmäßig Drohnen ab. Diese mannsgroßen, flugzeugähnlichen Geräte transportieren bis zu 300 Zigarettenschachteln und setzen die ukrainische Ware mittels GPS-Koordinaten auf ungarischem Gebiet ab. Gelegentlich lassen die Schmuggler ihre Ware auch über die Theiß treiben.