Tragödie

Kleinkind im Bus vergessen

Ein vierjähriges Mädchen, das in einem Kleinbus vergessen wurde, ist allen Bemühungen der Ärzte zum Trotz ums Leben gekommen.

Das völlig dehydrierte Kind war am Dienstagnachmittag mit einem Rettungshubschrauber in die Uniklinik Debrecen geflogen worden, wo es am Freitag auf der Intensivstation verstarb. Die Polizei hat Ermittlungen gegen den 56-jährigen Busfahrer eingeleitet. Dem Fahrer wird vorgeworfen, das Mädchen im Bus „vergessen“ zu haben. Der gegen 8 Uhr abgestellte Bus erhitzte sich im Verlaufe des Tages; das Mädchen befand sich bis gegen 15 Uhr allein in dem abgeschlossenen Bus.

Der Kleinbus beförderte Kinder aus verschiedenen Gemeinden im Umland täglich in den Kindergarten in Tomajmonostora. Das verunglückte Mädchen stammte aus Tiszaderzs, einem Ort unweit vom Theiß-See. Die Gewerkschaft der Pädagogen sieht nicht allein den Fahrer in der Verantwortung. Eine viel größere Verantwortung hätten jene, die zuließen, dass Kleinkinder ohne Begleitung befördert werden. Eine Regierungsverordnung schließe dies im Falle von Kindern unter sechs Jahren im Übrigen grundsätzlich aus. Für jeweils zehn Kinder müsse ein pädagogischer Begleiter gestellt werden; ein Busfahrer könne diese Aufgabe nicht wahrnehmen.

Auch die Kindergärtner müssen sich Fragen gefallen lassen, warum sie das fehlende Kind nicht bemerkten bzw. nicht in Kontakt mit den Eltern traten.

 

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