Blutspenden für die Forschung

Hochrisikopatienten gesucht

Zusätzlich zu den bisher 10.000 Teilnehmern werden weitere 5.000 Freiwillige für das H4H-Programm gesucht. Ziel ist die Entwicklung einer Lasertechnik zur Gesundheitsüberwachung.
7. Oktober 2024 17:32

Das in Budapest ansässige Forschungszentrum für den molekularen Fingerabdruck (CMF) unter der Leitung des mit dem Nobelpreis geehrten Physikers Ferenc Krausz hat bereits 10.000 Menschen erfolgreich in eine der größten wissenschaftlichen Forschungen Ungarns, das H4H-Programm, eingebunden.

CMF will Krankheiten diagnostizieren

Das derzeitige Gesundheitssystem verwendet den größten Teil seiner Ressourcen für die Behandlung von Krankheiten, die in vielen Fällen erst nach dem Auftreten alarmierender Symptome diagnostiziert werden. Die Vision von CMF ist eine präventive, proaktive Gesundheitsversorgung, eine Zukunft, in der Krankheiten diagnostiziert werden können, bevor die ersten Symptome auftreten. Um dieses Ziel zu erreichen, bindet das Forschungszentrum im Rahmen des H4H-Programms weitere 5.000 Teilnehmer ein, die in bestimmten Abständen Blut für die Forschung spenden. Aus den Blutproben gewinnen die Forscher durch Zentrifugation Blutplasma, das mit Ultrakurzpuls-Laserlicht beleuchtet wird. So entsteht der molekulare Fingerabdruck, mit dem sich auch kleinste Veränderungen in der molekularen Zusammensetzung des Blutes erkennen lassen. Die Methode befindet sich noch in der experimentellen Phase, die vorläufigen Ergebnisse lassen jedoch darauf schließen, dass bestimmte schwerwiegende Krankheiten, wie Diabetes oder Krebs, bereits in frühen Entwicklungsstadien erkannt werden können.

An immer mehr Orten

Der Gesundheitszustand der 10.000 beteiligten Probanden seit 2021 ist unterschiedlich, den größten Anteil machen jedoch völlig gesunde Freiwillige aus. In der nächsten Phase suchen die Forscher Hochrisikopatienten. Der ideale Proband ist über 50 Jahre alt, nimmt Medikamente gegen Bluthochdruck, hat einen hohen Cholesterinspiegel oder nimmt cholesterinsenkende Medikamente, raucht (oder hat viele Jahre geraucht), hat aber keine anderen schweren Erkrankungen.

Die Probanden nehmen anonym an der Forschung teil. Zusätzlich zur Laseruntersuchung wird die Blutprobe einer klassischen Laboruntersuchung unterzogen und im Rahmen einer ärztlichen Beratung kostenlos ausgewertet, was den Probanden dabei hilft, ihren eigenen Gesundheitszustand zu überwachen. Am H4H-Programm nehmen Gesundheitsdienstleister in Budapest, Békéscsaba, Gyula, Miskolc, Orosháza, Sopron und Szeged teil. Es laufen Vorbereitungen, Dienstleister in Encs, Győr, Hatvan, Jászszentlászló, Kaposvár, Kecskemét, Szombathely und Zalaegerszeg in das Programm aufzunehmen. Weitere Informationen, sowie die teilnehmenden Zentren, sind auf der Website zu finden.

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