Wandern
Grünes Licht für die schönste Schlucht
Nachdem Ende April ein Felssturz drohte, wurde die außerordentlich beliebte Wanderstrecke mit dem ungarischen Namen Rám-szakadék durch die Behörden geschlossen. Es folgten geologische und statische Untersuchungen, Geröll, aber auch Bäume und Wurzeln wurden entfernt, um das Umfeld des Wanderpfads zu stabilisieren. An manchen Stellen wurde der Pfad neu angelegt, um größere Risiken wegen überstehender Felsen besser zu umgehen.
Im Zusammenhang mit der nun erfolgten Freigabe betont die Pilis-Forstwirtschaft, dass die Schlucht auch weiterhin auf eigene Gefahr durchquert werden kann – die Wanderrichtung ist einseitig von Nord nach Süd, von Dömös in Richtung des Berggipfels Dobogókő ausgerichtet. Größere Eingriffe für eine „absolute“ Stabilität der Felslandschaft können nicht erfolgen, weil hier der Erhalt der Naturwerte und -schönheit Vorrang hat. Allerdings wurden im Mobilzeitalter an vier höher gelegenen Stellen, die gewöhnlich eine Netzabdeckung aufweisen, Notrufpunkte eingerichtet. Wenn also doch einmal Not am Mann ist, können Touristen von dort effizienter Hilfe rufen.
Die Schlucht des Rám-szakadék ist vulkanischen Ursprungs und gräbt sich bis zu 35 m tief zwischen den aufragenden Felswänden ein, während sie sich bis auf 3 m verengt. Das Rinnsal in der Schlucht wird zur Zeit der Schneeschmelze und bei heftigen Regenfällen schnell zu einem sprudelnden Bachlauf. Um von Dömös aus durch die Schlucht zu gelangen, müssen die Wanderer – immerhin mehr als 60.000 jedes Jahr – gut 110 m Höhenunterschied überwinden.