Schwarzbrennereien
Fünfundzwanzigtausend Liter gebunkert
Wem das Schnapsbrennen romantisch klingen mag, der sollte wissen: Die unangemeldete Erzeugung und Lagerung von Waren, die wie Alkohol der staatlichen Monopolsteuer unterliegen, ist in Ungarn eine Straftat. Die Steuer- und Finanzbehörde (NAV) führte in den Monaten Dezember und Januar in mehr als 900 Schnapsbrennereien Kontrollen durch. Dabei beschlagnahmten die Finanzfahnder rund 4.000 Liter Alkoholprodukte unbestimmter Herkunft.
In einem extremen Fall wurden in unterirdischen Tanks und an verschiedenen Orten auf dem Grundstück einer Familie mehr als 25.000 Liter Alkohol im Wert von 150 Mio. Forint (385.000 Euro) gefunden. Die Ermittler brachten den Eigentümer vor Gericht und leiteten ein Verfahren wegen schweren Steuerbetrugs ein. Dieses Delikt wird mit bis zu 5 Jahren Haft bestraft.
Die Alkoholherstellung über die festgelegten Mengen hinaus ist im Sinne des Gesetzes nur in gewerblichen Brennereien und Lohnbrennereien erlaubt. Diese benötigen eine Lizenz, während private Brennereien anzeigepflichtig sind. Sonst muss man mit deftigen Geldbußen rechnen, die leicht mehrere Millionen Forint erreichen können.