Kabarett
Erster Bühnenauftritt von Detlev Schönauer in Ungarn
Detlev und seine Frau Marion leben seit 2021 in Ungarn. Beide haben Deutschland nicht zuletzt deshalb verlassen, weil Detlev wegen seiner kritischen Haltung ein Opfer der dortigen Cancel Culture geworden war, und praktisch nicht mehr auftreten konnte. Mittlerweile fühlen sie sich in einem Dorf in der Nähe des Balaton richtig wohl.
Geburt von „de Binder-Karl“
Das Erlernen der ungarischen Sprache hat seine Tücken und der Neu-Ungar klagt dem Publikum sein Leid. Ein einziger falsch ausgesprochener Vokal führt gelegentlich zu furchtbaren Missverständnissen, die dem Muttersprachler schon mal vor Lachen die Tränen in die Augen treiben können.
Da der Franzose mit Ungarn (oder umgekehrt) nicht so viel anfangen kann, hat Detlev seine frühere Kunstfigur, den leicht kauzigen Franzosen Jacques, zugunsten des Mainzer Lehrers „de Binder, Karl“ eingetauscht. Im schönsten Mainzer Dialekt nimmt er auf der Bühne alles auf die Schippe, was ihm vor die Nase kommt. Manchmal unter Zuhilfenahme eines Keyboard und einer Gitarre. Mehr braucht es für einen Profi wie Detlev Schönauer nicht.
Egal, ob es die verschiedenen deutschen Dialekte sind, die die armen Ungarn nicht kennen und daher völlig perplex reagieren, weil ihnen plötzlich Zweifel kommen, ob sie in der Schule wirklich Deutsch gelernt haben, oder ob es die Deutschen sind, die gerne auf Ungarisch einkaufen bzw. ihre Speisen in der Landessprache bestellen, obwohl sie der korrekten ungarischen Aussprache noch nicht mächtig sind… Bühnenwerte Alltagsszenen gibt es auch in Ungarn zuhauf.
Weitere Auftritte mit seinem Programm „Minden Vicces – witzige Einblicke eines Neu-Ungarn“ sind bereits in Planung. Konkret im Gespräch sind u.a. Kecskemét und Budapest. Der Kabarettist steht gerne auch für kleinere private Auftritte oder Firmenveranstaltungen zur Verfügung.
Weitere Informationen: www.schoenauer.hu
In diesem Video finden Sie die Höhepunkte von seinem Auftritt mit dem gleichen Programm einige Tage später in Somogyvár.
Deutsche Sprachpolizei im Visier
Der Kabarettist lässt seine neue Figur aber natürlich auch gesellschaftskritische Betrachtungen anstellen. Er rechnet mit den Corona-Maßnahmen ebenso ab, wie mit dem Wohlverhalten der Deutschen und ihrer merkwürdigen Regierung. Vor seinem Spott ist natürlich auch der Genderismus nicht sicher. Ebenso bekommt die deutsche „Sprachpolizei“ ihr Fett ab.
Das gesamte Programm wird von Schönauer mit diversen musikalischen Einlagen auf dem Keyboard oder der Gitarre untermalt, so etwa mit dem köstlichen Lied „Wie haben wir das nur geschafft!“. Am Ende der insgesamt fast zweistündigen Vorstellung bedankt sich das Publikum mit stürmischem Applaus.
Der Autor ist Diplom-Physiker, machte dann aber die Musik und die Liebe zur Sprache zu seinem Beruf und wurde Kabarettist. In den vergangenen 40 Jahren stand er mehr als 6.000 Mal auf der Bühne und war in zahlreichen Fernsehsendungen zu Gast. Nebenbei schrieb er sechs Bücher. Seit 2020 lebt er mit seiner Frau in der Nähe des Balaton. Mehr zu Detlev Schönauer finden Sie in diesem BZ-Interview.