Schweizer Programm
Erste Hilfe geht alle an
Dazu gehört der Aufbau eines nationalen Netzwerks von Ausbildern, die Entwicklung moderner Lehrmaterialien und die Organisation von Erste-Hilfe- und Rettungstrainings auf der Grundlage internationaler und nationaler Fachempfehlungen. Landesdirektor Gábor Csató (M. l.) betonte auf einer Fachkonferenz zu dem Programm, das vorrangige Ziel sei es, die Erste-Hilfe-Fähigkeiten der Menschen zu verbessern. Bei einem plötzlichen Herztod oder Unwohlsein sind die ersten Momente buchstäblich eine Frage von Leben und Tod. Deshalb ist es äußerst wichtig, dass Wissen und Praxis der Ersten Hilfe allen Ungarn zugänglich sind und jeder weiß, was im Notfall zu tun ist.
Langfristig sollen Erste-Hilfe-Kenntnisse in das Bildungswesen und betriebliche Schulungen integriert werden, denn Helfen sei nicht nur eine Chance, sondern auch eine Verpflichtung. Im Rahmen des Programms werden 3.280 Personen, darunter Lehrer, Postboten, Hebeammen und Angehörige der Bürgerwehr, geschult, die das erworbene Wissen weitergeben sollen. Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung soll erhöht werden, mehr als 500 Defibrillatoren werden in verschiedenen Landesteilen platziert und eine Aufklärungskampagne gestartet.
Jean-Francois Paroz (M. r.), der Schweizer Botschafter in Ungarn, sprach über das Ziel des Programms, die für die Lebensrettung erforderlichen Fähigkeiten zu erwerben und so Leben zu retten oder bleibende Gesundheitsschäden zu reduzieren. Die Aneignung lebensrettender Fähigkeiten ist besonders wichtig in Gebieten mit eingeschränktem Zugang zur Notfallversorgung. Die Schweiz leistet eine Unterstützung in Höhe von 87,5 Mio. CHF, dies bedeutet zusammen mit dem Anteil des ungarischen Staates rund 42 Mrd. Forint für die Umsetzung des Programms.
Gesundheitsstaatssekretär Péter Takács (l.) hob hervor, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache in Ungarn, mit 60.-70.000 Toten jährlich, sind. Dabei „sticht” der plötzliche Herztod bei einem Drittel der Fälle „hervor“. Es gebe leider keine Garantie dafür, dass die Betroffenen innerhalb der „kritischen Zeit, den goldenen fünf Minuten“, professionelle Hilfe erhalten. Deshalb sind Kenntnisse in Erster Hilfe für Laien von besonderer Bedeutung, da sie bis zum Eintreffen des Krankenwagens helfen können.