Obdachlose
Die Lage ist deprimierend
Das sind Feststellungen einer großen Erhebung, deren Ergebnisse von der Menhely-Stiftung („Unterschlupf“) unmittelbar vor dem Osterwochenende vorgestellt wurden. Deren Leiter Péter Győri sprach von „deprimierenden Erfahrungen“ bei der jüngsten Umfrage, die seit nunmehr 25 Jahren alljährlich im Februar vorgenommen wird. Neben knapp 5.750 Bewohnern von Obdachlosenheimen in 64 Städten des Landes nahmen daran auch rund 1.550 Obdachlose teil, die auf der Straße leben. (Die Experten setzten die Zahl der Obdachlosen im ganzen Land zur Jahreswende auf über 10.000 Menschen an.)
Eine warme Mahlzeit am Tag rettet Leben
Mehr als die Hälfte der Obdachlosen und sogar drei von vier Obdachlosen unter 60 Jahren müssen im Monat mit weniger als 30.000 Forint (rund 80 Euro) auskommen. Trotz Gelegenheitsjobs erreichen zwei von drei Obdachlosen ebenfalls keine 30.000 Forint Einkommen im Monat. Am besten gestellt sind deshalb die älteren Obdachlosen, die eine Altersrente (ca. 30.-100.000 Forint) erhalten. Jeder dritte Obdachlose trägt weiterhin Schulden mit sich herum, vielen werden Bezüge amtlich gepfändet. Die Menhely-Stiftung verweist auf einen dramatischen Rückfall der Einkommen von Obdachlosen, die 2015 noch rund 30% des damaligen durchschnittlichen Nettoeinkommens erreichten, heute aber bestenfalls die Hälfte dessen. Die vorrangige Aufgabe der Hilfsdienste konzentriert sich darauf, diesen Menschen ein Dach überm Kopf für die Nacht und wenigstens eine warme Mahlzeit am Tag zu gewähren. Unter jenen Obdachlosen, die aus verschiedenen Gründen die Aufnahme in eine Obdachlosenunterkunft verweigern, hungern vor allem Jüngere und Budapester. Győri bezeichnete die tägliche Essenausgabe als in vielen Fällen lebensrettend.
Zigeuner trifft es härter
Die meisten Obdachlosen machen sich wegen der Preiserhöhungen Sorgen, aus Angst vor Hunger oder weil sie ihre Medikamente nicht mehr einlösen können. Nur vier von zehn Befragten glauben daran, in die Gesellschaft zurückzufinden – bei den über 60-Jährigen ist dieser Glaube weitgehend erloschen. Rund 30% der Obdachlosen sind nach eigenem Bekunden Zigeuner. In ihrem Kreis müssen beinahe zwei von drei Personen mit weniger als 30.000 Forint monatlich auskommen, drei von vier obdachlosen Roma haben die Schule noch vor der 8. Klasse abgebrochen. (Unter den übrigen Obdachlosen liegt der Anteil jener mit niedriger Schulbildung bei 40%.) Die meisten jungen Roma unter den Obdachlosen wuchsen in staatlichen Kinderheimen auf.
Bei der Menhely-Stiftung macht man kein Hehl daraus, dass die Wirtschafts- und Energiekrise die Hilfsdienste selbst an den Rand ihrer Möglichkeiten gebracht hat. Man benötige mehr denn je die Solidarität der Gesellschaft.
Warum kann Ungarn diesen Menschen nicht eine Zukunft geben? Das wäre das Mindeste für ein europäisches Land, aber die kriminellen der Orbanmaffia!
Ihre Frage ist berechtigt, aber der zweite Satz purer Populismus.
Wie stehts denn um das reiche Deutschland?
https://www.tagesschau.de/inland/wohnungslosigkeit-105.html
Man beachte auch, wie die Deutschen sich ihre Statistiken mit immer neuen Begrifflichkeiten für das Übel schönschreiben.
Sehr geehrter Herr Ackermann, ich lebe in der Schweiz und wir schauen zu den Minderheiten und armen Menschen, alle haben hier dieselben Rechte in einem Rechtsstaat mit direkter liberaler Demokratie. In Deutschland ist es sicher schlechter aber das war immer so, aber es ist noch um Meilensteine besser als in dem Unrechtsstaat Ungarn mit der illiberalen Diktatur und dem kriminellen korrupten Orbanmaffia System, schauen sie sich den Aussenminister an, ein Krimineller der mit Kriegsverbrecher zusammenarbeitet oder die kriminelle Varga, so etwas ist in Mitteleuropa vor einem Gericht, die Justiz kontrolliert hier auch die Politik und das ist gut so, so eine Dummheit hätte hier niemals einen Ministerposten, vom korrupten Chef sprechen wir gar nicht. Die EU macht es richtig, Ungarn ist isoliert und bestimmt sicher nicht mit Erpressungsversuchen die westliche Politik. Wenn man Verträge unterschreibt hält man diese ein!
Sehr geehrter Herr Moser, die Schweiz gilt gewiss in vieler Hinsicht als Musterstaat.
Aber aus welchen Medien beziehen Sie Ihre Informationen zu Ungarn?
Zuerst erfahre ich alles Schlechte von Freunden aus Ungarn, dann lese ich ihre Artikel und erkenne den Nationalismus, dann ist die westliche Presse voll mit den Vertragsbrüchen, den Erpressungsversuchen der Orbanmaffia, ich war im Februar letztmals in Ungarn und erkenne die Realität direkt auf der Strasse. Es ist Zeit, am besten still die Politik zu ändern und die Verträge der EU und der NATO zu respektieren. Das geht aber nicht ohne einen Machtwechsel oder mindestens die Absetzung der gesamten Orbanmaffia!
Das mit dem Nationalismus bemerken wir als (vorbelastete) Deutsche natürlich auch, da gehn die Ungarn ganz anders mit ihrer Geschichte um.
Die von Ihnen erwähnte “westliche” Presse hat sich auf “Vertragsbrüche” der Orbán-Regierung eingeschossen, dabei setzt Ungarn stoisch und konsequent jeden einzelnen Beschluss des EuGH um – da könnten sich die Deutschen, aber auch die außenstehenden Briten und Schweizer mit ihren Sondernummern durchaus eine Scheibe abschneiden.
Ja das sehe ich anders, in Ungarn wird nur auf massiven Druck etwas umgesetzt und was eurer Aussenminister bietet ist nicht im europäischen Sinn, leider auch die Justiz ist total verrottet, auf Druck des Ombudsmanns habe kürzlich das Gefängnis Baracska besucht, nach 10 Jahren wieder,die Haftbedingungen sind wahrlich nicht besser geworden von EU Standart keine Spur, Überbelegung, keine Arbeit, keine Reintrogration, das sind alles Lügen und keine Massnahmen, es herrschen nach wie vor Korruption von Beamten, hier verletzt Ungarn die elementarsten Menschenrechte!
Ich bin hier Gast, und respektiere, dass die Ungarn leben, wie sie leben, und wählen, wen sie wählen.
Zu korrupter Justiz laufen Gerichtsverfahren, welcher Ombudsmann da Druck ausüben soll – keine Ahnung. Korruption ist ganz sicher ein Problem, aber davon sind ja auch andere Länder zerfressen (was es hier nicht besser macht für die “braven” Bürger), ganz zu schweigen von EU-Kommission und Europaparlament.
Ja das verstehe ich nur teilweise, wenn korrupte Regierung in der EU walten, die Menschenrechte nicht eingehalten werden, die Verträge missachtet werden, die Pressefreiheit unterbunden ist, dann gibt es keine Hilfe mehr der EU und der Schweiz an solche Länder!