Wetterkapriolen
Das war der wärmste Frühling
Das langjährige Mittel der letzten dreißig Jahre wurde landesweit um durchschnittlich 2,3 Grad übertroffen, informierte der Wetterdienst HungaroMet. Der bisherige Rekordhalter aus dem Jahre 1934 wurde derweil nur knapp, um anderthalb Zehntel Grad übertroffen. Auf den extrem milden März, der um 3,7°C über den Standardtemperaturen verweilte, folgten zwei Monate, in denen sich das Plus zunehmend minderte. Die Südliche Tiefebene zeigte regional wie so oft die höchsten Temperaturwerte, das Nördliche Mittelgebirge die niedrigsten.
Trockener März, verregneter Mai
Die Niederschlagsmenge lag mit 131,6 mm im Mittel der drei Frühlingsmonate derweil sehr nahe am langjährigen Durchschnitt (-5%). Freilich fehlten im März noch 30% des üblichen Regens, im April noch 6%, woraufhin der Mai 8% mehr Regen brachte. Im Westen und Südwesten Transdanubiens sowie in den Mittelgebirgsregionen musste der Boden mehr als 200 mm Wasser aufnehmen, östlich der Theiß waren es weniger als die Hälfte davon, in der Südlichen Tiefebene kaum 70 mm.
Kaum Frust über Frost
In diesem Frühling zählte HungaroMet nur noch vier Frosttage – normal sind 15 solcher Tage. „Winterliche“ Tage – mit einer Höchsttemperatur unter 0°C – gab es überhaupt nicht, „Sommertage“ – mit Spitzenwerten von 25°C aufwärts – derweil gleich 21, doppelt so viele wie normal. Saisonrekorde wurden verzeichnet in Kiszombor (31,4°C am 15. April) und in Kakucs (-6,5°C am 20. März) sowie in Sachen Niederschlag in Hagyárosbörönd (94,2 mm am 25. Mai) und in Lenti (298 mm über drei Monate hinweg) bzw. in Kunmadaras (nur 55 mm im ganzen Frühling).
Das erste Hochwasser des Jahres rollt an
In Budapest sind die Uferstraßen nunmehr gesperrt, das Donau-Hochwasser erreicht die Hauptstadt spätestens in der Nacht zum Samstag. Wer wie die Besitzer von Wochenend-Grundstücken im Szigetköz wegen der Wassermengen derzeit um sein Hab und Gut bangen muss, darf sich am vor uns liegenden Wochenende auf intensiven Sonnenschein mit Spitzenwerten von 30°C und mehr freuen. Allerdings bleibt das Wetter laut HungaroMet weiterhin unbeständig, wie nun schon seit Wochen. Größere Niederschlagsmengen sind aber erst wieder am Sonntag bzw. am Montag wahrscheinlicher. Vorher wird es nach milden Nächten heiß, ab Freitag gilt deshalb eine Warnung, sich zwischen 11 und 15 Uhr nach Möglichkeit nicht im Freien aufzuhalten. Am Sonntag könnte die Temperatur zumindest im Süden erstmals in diesem Jahr in die Nähe von 35°C steigen.