Jeder Badesee hat auch seine Tücken – der Balaton forderte in diesem Jahr bislang bereits zehn Opfer. Foto: BZ/ Rainer Ackermann

Balaton

Da gelten ganz einfache Regeln

Bis zum 15. August ertranken zehn Menschen im Plattensee, acht davon in den Sommermonaten.
22. August 2024 16:51

Dies sei nur ein minimaler Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren, teilte die Landespolizei ORFK mit. Im vergangenen Jahr retteten die Mitarbeiter der Wasserschutzpolizei am Plattensee bei 169 Einsätzen insgesamt 334 Menschen, in diesem Jahr bisher 293 Menschen in 159 Fällen. Die Zahl der tatsächlichen Rettungseinsätze am Balaton liegt noch viel höher, da die Rettungsschwimmer vom Fachverband VMSZ häufig den Erstalarm erhalten. Der VMSZ behandelte im vergangenen Jahr 2.914 Menschen in Not.

Für das Verhalten am und im Wasser gelten ganz einfache Regeln: Wer nicht schwimmen kann oder unsicher ist, sollte nicht ohne Hilfsmittel, insbesondere ohne Schwimmweste, ins Wasser gehen, erklärt Sándor Bagyó, Präsident des VMSZ. Nach Angaben des ORFK ertranken in diesem Sommer, bis auf eine Ausnahme, nur Männer.

Unwohlsein und Bewusstlosigkeit aufgrund von Grunderkrankungen spielten beim Tod der Opfer im Alter zwischen 55 und 85 Jahren eine Rolle. Die jüngeren Opfer im Alter zwischen 21 und 37 Jahren gerieten ohne ausreichende Schwimmkenntnisse in eine gefährliche Situation. Bagyó empfiehlt die Applikation „Balaton Help“, mit der man sofort professionelle Hilfe rufen kann. Vielen Kommunen bereitet es Schwierigkeiten, die Kosten für die Rettungsschwimmer an den Stränden aufzubringen. Dies hat zur Folge, dass es in der Realität vielerorts keine professionelle Wasserrettung gibt. In den Jahren nach der Coronapandemie konnte der VMSZ zwei Jahre lang keinen Nachwuchs ausbilden und litt bis zum Sommer letzten Jahres unter Personalmangel. Im kommenden Jahr wird man wieder leichter auf Nachfragen eingehen können.

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