Cyberbetrug
Bande verursacht Millionen-Schaden
Die Betrüger hatten ungarische Bankkunden durch Cyberbetrug um mehr als 400 Mio. Forint (ca. 1 Mio. Euro) betrogen, wie die Staatsanwaltschaft des Komitats Szabolcs-Szatmár-Bereg am Freitag mitteilte. Laut Anklageschrift gelangten die Betrüger durch Phishing an die Identifikations- und Bankkartendaten ihrer Opfer und verschafften sich so Zugang zu deren Konten.
Callcenter überredet Opfer
Dazu betrieben sie ein Callcenter, gaben sich als Bankangestellte aus und riefen Kunden an. Meist unter dem Vorwand verdächtiger Transaktionen und unbefugten Zugriffs überredeten sie ihre Opfer zur Preisgabe der Bankdaten, mit denen eine andere Tätergruppe unbefugte Überweisungen tätigte. Den Opfern entstand oft ein Schaden in zweistelliger Millionenhöhe.
Schwerer Betrug und Geldwäsche
Ein angeklagter Ungar eröffnete mehrere Bankkonten, um das dort „eingesammelte“, gestohlene Geld gegen Provision abzuheben und an den Bandenchef weiterzuleiten. Er warb noch weitere Personen an, die für Provisionszahlungen ihre Konten zur Verfügung stellten. Der mitangeklagte Ungar sammelte die Beträge und übergab diese an seinen ukrainischen Auftraggeber; ein dritter Angeklagter sorgte als Dolmetscher für eine reibungslose Kommunikation.
Die Staatsanwaltschaft hat insgesamt acht Personen angeklagt. Gegen drei Beschuldigte, die unter strafrechtlicher Aufsicht stehen, wird wegen schweren Betrugs und Geldwäsche ermittelt. Die übrigen fünf Angeklagten, die ihre Konten für die kriminellen Aktivitäten bereitstellten, müssen sich wegen Betrugs und Geldwäsche verantworten.
