Aus dem Gerichtssaal
Axt als Antwort auf Scheidung
Der Gerichtshof Budapest-Umland warf dem Angeklagten vor, seine beiden Töchter im Alter von 14 und 16 Jahren vorsätzlich getötet zu haben. Dafür wurde er in erster Instanz zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt, ohne Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung.
Der Ingenieur sprach im Prozess von einer Verzweiflungstat, zu der ihn die Erkenntnis getrieben hätte: Wenn er die eigenen Kinder nicht so oft sehen darf, wie gewünscht, solle auch seiner Ex-Frau dieses Privileg nicht zustehen. Der Mann beschloss nur wenige Wochen, nachdem die Scheidung der Ehe offiziell war, dem Leben der Mädchen ein Ende zu bereiten. Als die Geschwister ihn an einem Wochenende besuchten, wartete er, bis sie eingeschlafen waren, und erschlug sie nacheinander mit einer Axt. Weil er insgesamt zwölf Schläge ausführte, sah das Gericht die Tat als besonders brutal an. Nach der Tat deckte er die leblosen Körper zu, schrieb einen Abschiedsbrief und verließ die Wohnung. Dann versuchte er, sich selbst das Leben zu nehmen, wurde aber von der herannahenden Lok so zurückgeschleudert, dass er den Selbstmordversuch mit einigen Knochenbrüchen überstand.
Im Prozess bestand der Angeklagte darauf, sich an keine Einzelheiten der Tat zu erinnern. Er warnte jedoch andere Mütter, ihnen könnte das gleiche Schicksal widerfahren. Seine Ex-Frau, eine Lehrerin, habe mit den Ämtern kooperiert, um einseitige Entscheidungen durchzudrücken, die ihn als geschiedenen Mann benachteiligt hätten. Weil man ihm die Kinder genommen habe, nahm er Rache. Die Mutter erklärte im Gerichtssaal, mit ihren Töchtern sei auch sie gestorben.